Montag, 04.11.2019

Handwerker! Judith hatte gestern ihren Bruder angerufen, und der kam, und der montierte sowohl das Waschbecken als auch die Leuchte; und auch gleich noch den Spiegelschrank. Nur der Syphon muss noch montiert werden, denn den alten hatte Judith weggeworfen, weil er so unansehnlich war.

Ich bin am Überlegen, dieses Jahr mal über Silvester zu verreisen. Nicht so eine Städtereise, bei der ich dann in irgendeiner anderen Stadt auch mutterseelenallein irgendein Feuerwerk mir anschauen könnte/müsste! Die MAS, bei der ich viele Jahre Kammermusikkurse belegt hatte, bietet ein Silvester-Seminar in Ratzeburg an. Da käme ich mit gleichgesinnten Menschen zusammen, die auch ohne großen Rummel, aber mit vielleicht netten Gesprächen, den Jahreswechsel verbringen möchten. Ein Problem gibt es noch: Eigentlich ist die Anmeldefrist verstrichen. Aber ich habe bei der Geschäftsstelle angerufen und angefragt, ob …

Verwobene Geschichten

In meiner Familienchronik ist zu lesen, dass es einen Bäcker gab, * 1853, der in London lebte und arbeitete, dort seit 1885 mit einer Engländerin namens Andrews verheiratet war, 9 Kinder zeugte, im vornehmen Stadtteil Highgate wohnte, und im Dezember 1916 an „Schwindsucht“ starb. Daraufhin unterrichtete die Witwe die Familie, dass sie der Kinder wegen, damit diese keinen Nachteil hätten, den deutschen Namen abgelegt und ihren Mädchennamen als Familiennamen angenommen hätten. Das ist die Vorgeschichte.

In der Familienchronik ist auch die damalige Londoner Adresse verzeichnet. Und klar, dass ich auf Google Earth schaute, ob es sie immer noch gibt. Und lt. Google Earth müsste es sie noch geben.

Als dann der aus England stammende Fagottist unseres Trios mal wieder nach London reiste, nahm er den Auftrag mit, diese Anschrift zu erkunden. Und es kam dabei zupass, dass er sowieso in diesen Stadtteil wollte, weil:

Er hatte einen Freund, dessen Kinderfrau (sowas hat man natürlich) eine glühende Verehrerin von Karl Marx gewesen war, und aus diesem Grund auf dem Friedhof von Highgate, wo auch K.M. begraben ist, bestattet worden war. Und dieser Freund bestimmte, dass nach seinem Tod seine Asche genau dort, bei seiner Kinderfrau, der er näher stand als seiner „richtigen“ Familie, verstreut werden solle. Und seine Freunde taten dies auch – in einer Nacht- und Nebel-Aktion, heimlich, still und leise.

Und deshalb wollte Dennis, der Fagottist, also zu diesem Friedhof, in diesen Stadtteil. Aber:

Google hatte gelogen, ein Haus mit der verzeichneten Nummer gab es nicht mehr, aber auch den Friedhof besuchte er nicht, denn es hatte dann angefangen zu regnen, und Dennis hatte keinen Schirm dabei. 😊

Nun sah ich dieser Tage auf Netflix mir einen Film an mit Diane Keaton: „Hampstead Park – Aussicht auf Liebe“, und da hatte D.K. ein Date, und die Einladung dazu lautete: „Wir treffen uns bei Karl.“ Eben Karl Marx. Also sah ich nun wenigstens Bilder dieses Friedhofs.

Freitag, 01.11.2019

Nun ist Judiths Bad auch mit Ende der dritten Woche nicht fertig geworden, denn das von ihr bestellte Waschbecken passt nicht, und auch nicht die Anschlüsse für ihre Spiegelleuchte, das Kaltwasser läuft seltsamerweise nicht, da soll jetzt noch die Wasseruhr ausgetauscht werden; es gibt also auch nächste Woche noch etwas zu tun. Judith hätte nächsten Montag einen Termin zur Darmspiegelung gehabt, aber den hat sie natürlich abgesagt, da sie ja ihre Toilette nur eingeschränkt benutzen kann.

Und ich kann Euch sagen: Mittlerweile geht mir das Ganze auch auf den Geist. Dauernd klingelt irgendwer, und möchte reingelassen werden, oder Judith hat ihren Schlüssel nicht dabei, oder sie möchte aufs Töpfchen, oder Takko möchte kommen. Oder sie möchte, dass ich noch etwas für sie bei Amazon bestelle … oder … oder….

Ich war am Morgen einkaufen bei Rewe und beim Bäcker, kaufte mir da auch einen kleinen Streuselkuchen, auf den hatte ich Lust. Anschließend kam Judith vom Einkaufen und brachte mir einen Croissant mit. Völlig unnötig! Ich weiß, sie hat es lieb gemeint, aber irgendwie nervte mich auch das 😉.

Das Wetter genauso, wie es sich für einen Allerheiligen-Tag gehört: trüb, teilweise Regen, wobei es heute Morgen nur leicht nieselte, aber am Nachmittag dann ohne Unterlass regnete.

Donnerstag, 31.10.2019

Die Demokraten wollen nun wohl das Impeachement gegen D.T. offiziell einleiten. Eigentlich bin ich da natürlich ein Befürworter, denn D.T. vom Thron zu stoßen, das wäre nicht mehr als recht und billig. Nur haben die Demokraten wohl vergessen, dass sie nur im Repräsentantenhaus eine Mehrheit besitzen, aber nicht im Kongress. Und wenn dort dann die Abstimmung zu Gunsten von D.T. verläuft, was vorherzusehen ist, dann wird das Wasser auf D.T.‘s Mühlen sein, und er wird sagen: „Seht her! Ich bin unschuldig!“ Und daraus Vorteile für seinen Wahlkampf ziehen.

Am Vormittag war ich bei meiner Hausärztin zum Blutabnehmen und zu einem Plausch. Ich erzählte, dass sich der frühere Arabisch-Lehrer, Riad, der ja eigentlich bei mir ein Hauskonzert geben wollte, seit seiner Erkrankung nicht mehr gemeldet hat. Und als ich nach Hause kam, hatte er angerufen. Und am Nachmittag telefonierten wir lange miteinander. Und nach wie vor steht er zu seinem Wort, und wenn er wieder richtig fit ist, wird er auch das Konzert nachholen.

Nachdem ich am Morgen schon erkundet hatte, dass Allah dem Mohammed die 96. Sure als erste „vermittelt“ hat, und dann in der Nacht danach im Traum die 74, fragte ich mich dann, wer die Suren dann von lang nach kurz sortiert hat, so wie sie heute im Qu’ran erscheinen. W. äußerte schon die Vermutung, dass der islamische Gott ein Erbsenzähler sei 😉, aber mitnichten. Unter dem 3. Kalifen Osman beschloss die Geistlichkeit (so wie heutzutage eine Synode), dass dieses Buch einfacher zu lesen sei, wenn die Suren von lang nach kurz geordnet wären. Ich empfinde es als unlogisch, aber anscheinend waren da eben Erbsenzähler am Werk.

Mittwoch, 30.10.2019

Heute morgen lud OneDrive Bilderdaten herunter, seltsam! Und das Anzeigefeld „blockierte“ teilweise meine Arbeiten; ich musste es immer wieder minimieren. Na gut, wir müssen nicht alles verstehen.

Heute nochmal Lamm-Eintopf gegessen, noch 2 Portionen eingefroren.

Noten von Chris eingescannt, ein bisschen geübt und am Abend auf dem Weg zum Arabisch-Unterricht wieder Chris zurückgegeben.

Unserem Arabisch-Lehrer ein neues deutsches Wort beigebracht: Erbsenzähler. Das hat er dann gleich verstanden, als ich ihm erklärte, was es bedeutet; aber ich erzählte ihm auch, woher der Ausdruck „Kater“ kommt. Es gibt sicher solche Worte auch im Arabischen, aber da sind wir noch weit entfernt von. Als ich mit Basel gegen 21:30 h von der U-Bahn nach Hause ging, rief Chris aus seinem Küchenfenster mir über die Baustelle hinweg „Gute Nacht, Gudrun“ zu 😉.

Dienstag, 29.10.2019

Heute wieder ein aufregender Tag – und ein erneuter Anruf dieses „Herrn“. Währenddessen rief der anwesende Maler die Polizei an. Die kam dann auch mit zwei Beamten und die hörten sich das Ganze an; Judith hatte das Gespräch mitgeschnitten. Solche Anrufe sind wohl nicht unüblich; aber die Polizisten meinten, dass da bisher noch nie etwas passiert sei; dass diese Leute noch nie handgreiflich geworden seien oder Einbrüche begangen hätten.

Am Nachmittag traf ich mich dann mit Chris zum Musizieren; das ging auch ohne Klarinette. Wir haben Klavier gespielt, getrommelt, Gitarre(n) gespielt, hatten viel Spaß. Nächste Woche treffen wir uns wieder. Dann nehme ich sicher meine Klarinette mit.

Am Abend war dann W. bei mir zum Reste-Essen; er meinte zwar, dass wir das Lamm schaffen würden, aber dem war nicht so. Es ist immer noch davon da mit Gemüse, und ich werde nun das Fleisch kleinschneiden, und alles zusammen, quasi als Eintopf, wieder einfrieren. W. hat noch die Weingläser abgespült; so ist er eben 😉. Takko hat uns auch eine Weile Gesellschaft geleistet.

Ein schöner Tag ist zu Ende.

Montag, 28.10.2019

Heute morgen etwas verschnupft, also ein guter Grund, um den Termin bei feierabend.de abzusagen; hatte da sowieso keine besondere Lust mehr zu. Aber auch den Termin mit Chris zum Klarinettenspiel werde ich absagen, das bringt nichts, aber auch das ist mir diese Woche ganz lieb, denn ich bin noch nicht recht fit im Spielen, ich muss noch ein paar Übungsstunden haben.

Meine Nachbarin Barbara brachte mir als Dankeschön für die Hefeteilchen die letzte, heute geerntete Erdbeere von ihrer Dachterrasse, die köstlich schmeckte.

Am Nachmittag nochmal Klarinette geübt. Ich werde morgen wohl ohne Klarinette zu Chris gehen, vielleicht von den Hefeteilchen mitnehmen, dann könnte er mir die Noten zeigen, die er für unser Spiel vorgesehen hat, und mir vielleicht Kopien mitgeben. Und ich könnte die Stücke üben … und dann sehen wir weiter.

Am Abend hatte Judith wieder einen „kriminellen“ Anruf, wegen dem sie mich rief, und wegen dem wir dann auch die 110 anriefen. Ein Herr mit deutlich östlichem Akzent erzählte ihr, dass Verbrecher unterwegs seien, die sie ausspionieren wollten, und gegen die er vorgehen wolle. Er käme gerne bei ihr vorbei, um ihr zu helfen, und ihr – entschuldigt bitte – hervorragenden Analsex zu bereiten. Also einfach widerlich! Judith sagte, dass sie schon öfter solche Telefonanrufe hatte. Wir sind nun so verblieben, dass sie mich auf jeden Fall immer und egal um welche Uhrzeit über solche Anrufe informiert, sie den „Herrn“ zu sich bittet, und ich parallel dazu die Polizei anrufe.

Wochenende, 26./27.10.2019

Der Samstag war ein für mich arbeitsreicher Tag. Am Morgen kurz Klarinette gespielt, dann am Nachmittag nochmal.

Am Morgen auch schon mit dem Hefe-Vorteig angefangen, nach dem Mittagessen den Hefeteig fertig zubereitet und zum Gehen auf einen Heizkörper gestellt.

Zwischendrin Arabisch-Hausaufgaben.

Nach der Siesta den Hefeteig nochmal durchgeknetet, ausgerollt, mit Walnuss-Masse bestrichen, mit Sultaninen bestreut, aufgerollt, in Stücke geschnitten, als Teilchen gebacken, zum Schluss mit Zuckerguss bestrichen.

Arabisch-Hausaufgaben fast fertig, jedenfalls im Kopf; ein paar muss ich noch zu PC bringen. 😉

Von den Teilchen habe ich gleich zwei Stück an meine Nachbarin Barbara gegeben, die mich sofort danach anrief, um mir zu sagen, dass sie köstlich wären. Gut, dann bin ich ja zufrieden.

Mein Klarinetten-Spiel funktionierte nicht so toll, denn ich war etwas unterzuckert, musste also erstmal etwas essen. Dann klingelte Judith, die mal wieder keinen Haustürschlüssel dabei hatte. Ich konnte mich also auch nicht so recht auf mein Spiel konzentrieren. ☹

Sonntagmorgen schon früh wach – klar! Die Zeitumstellung machte sich bemerkbar. Aber gut! So bekam ich wenigstens ein paar Dinge erledigt, wie Rechnungen bezahlen, Küche wieder auf Vordermann bringen, Wäsche, Haushaltsbuch ergänzen. Und natürlich die schriftlichen Arabisch-Hausaufgaben erledigen.

Sowohl am Vor- als auch am Nachmittag spielte ich kurz Klarinette. Es strengt meine Lippen doch noch sehr an!

Es hat fast den ganzen Tag geregnet … aber nur draußen 😊.

Freitag, 25.10.2019

Einerseits sollen/wollen die US-Amerikaner aus Syrien abziehen, andererseits möchte das Pentagon, dass weiterhin die syrischen Ölfelder von US-amerikanischen Soldaten geschützt werden vor der erneuten Übernahme durch den IS. So sagen sie. Oder doch vielleicht durch die Russen? Das würden sie eher nicht sagen. Aber warum wollen sie die Ölfelder schützen … und nicht die Menschen? Kommerz geht vor Menschlichkeit?

Jedenfalls gehen die Bad-Arbeiten bei Judith so langsam dem Ende entgegen. Heute Morgen war sie wohl einmal heimlich, still und leise so gegen 6 Uhr in meinem Bad; ich hätte tief und fest geschlafen. Ich hatte bis um 5 Uhr, als ich einmal auf war, ausnahmsweise meine Schlafzimmertür geschlossen, weil Judith meinte, es würde mich im Schlaf stören, wenn sie rein käme. Aber mitnichten. Ich habe auch bei dann offener Tür gar nichts davon mitbekommen. Aber ich hätte auch nicht „laut geschlafen“. Zum Glück! 😉

Am Morgen die gestern gekauften Schweinenierchen zu einem Ragout verarbeitet, da gibt es morgen davon zu Mittag. Am Nachmittag war ich dann bei Rewe, um die Zutaten für den Walnuss-Hefezopf zu kaufen und war noch beim Inder wegen Curry. Auf dem Heimweg traf ich dann Judith und eine Bekannte von ihr und wir quatschten ein bisschen miteinander.

Dann nach vielen Monaten wieder Klarinette gespielt. Aber nur kurz, denn die Lippenspannung reichte nur für ca. eine Viertelstunde, aber das ist normal, und die kommt dann auch bei regelmäßigem Üben schnell wieder, heißt: morgen Vormittag wieder kurz an das Instrument, und ebenso morgen Nachmittag, usw.