Freitag, 7. Oktober 2022

Mein gewünschter Termin für die Covid-Studie ist bestätigt.

DHL wollte eigentlich gegen Mittag meine neue Cafíssimo liefern, aber … Kurz vor 16 Uhr bekam ich die Nachricht, dass die Lieferung heute nicht möglich war, wegen was auch immer. Na dann vielleicht morgen.

Bei nebenan.de wollte ein Nachbar Ableger einer „Königin der Nacht“ verschenken. Ich klärte ihn auf, dass das, was er da anpreist auf keinen Fall eine „Königin“ sein kann. Es ist wohl eine Echinopsis. Der Fehler wird oft gemacht. Aber besonders war, dass er sein Foto einer blühenden Pflanze bei Tageslicht machte, die „Königin“ aber ihren Namen daher hat, dass sie nur in der Nacht blüht. Mir als ehemaliger Kakteen-Liebhaberin mit mehreren hundert Kakteen konnte er da nichts vormachen. Aber ich kläre andere Leute immer gerne auf. 😉

Natürlich war das meinem Nachbarn nicht recht, und er sagte mir, dass er die Kaktee von seiner Großmutter so bekommen habe, und dass unter seinen Vorfahren zwei Schweizer Botaniker (um 1500) waren.

Ich entgegnete, dass sich ja auch seine Großmutter geirrt haben könnte. Und dass ich in meiner Verwandtschaft einen nicht so alten Botaniker hatte, der sich auf Kakteen spezialisiert hatte, und nach dem sogar eine Kaktee benannt ist. Dass ich das aber vorher nicht habe sagen wollen. Angeben ist nicht. 😀 Ich liiieeebe solche Diskussionen, wenn ich angeblich überschlaue Leute so richtig „auf den Pott setzen“ kann!

Und dann habe ich diesen Herrn noch darauf hingewiesen, dass sich Wissen nicht genetisch vererbt, also unsere botanisch kundigen Vorfahren im Prinzip irrelevant sind!, und dass ich deshalb auch den meinen erstmal nicht ins Spiel gebracht hatte, obwohl ich ihn noch kannte.

Verwobene Geschichten

In meiner Familienchronik ist zu lesen, dass es einen Bäcker gab, * 1853, der in London lebte und arbeitete, dort seit 1885 mit einer Engländerin namens Andrews verheiratet war, 9 Kinder zeugte, im vornehmen Stadtteil Highgate wohnte, und im Dezember 1916 an „Schwindsucht“ starb. Daraufhin unterrichtete die Witwe die Familie, dass sie der Kinder wegen, damit diese keinen Nachteil hätten, den deutschen Namen abgelegt und ihren Mädchennamen als Familiennamen angenommen hätten. Das ist die Vorgeschichte.

In der Familienchronik ist auch die damalige Londoner Adresse verzeichnet. Und klar, dass ich auf Google Earth schaute, ob es sie immer noch gibt. Und lt. Google Earth müsste es sie noch geben.

Als dann der aus England stammende Fagottist unseres Trios mal wieder nach London reiste, nahm er den Auftrag mit, diese Anschrift zu erkunden. Und es kam dabei zupass, dass er sowieso in diesen Stadtteil wollte, weil:

Er hatte einen Freund, dessen Kinderfrau (sowas hat man natürlich) eine glühende Verehrerin von Karl Marx gewesen war, und aus diesem Grund auf dem Friedhof von Highgate, wo auch K.M. begraben ist, bestattet worden war. Und dieser Freund bestimmte, dass nach seinem Tod seine Asche genau dort, bei seiner Kinderfrau, der er näher stand als seiner „richtigen“ Familie, verstreut werden solle. Und seine Freunde taten dies auch – in einer Nacht- und Nebel-Aktion, heimlich, still und leise.

Und deshalb wollte Dennis, der Fagottist, also zu diesem Friedhof, in diesen Stadtteil. Aber:

Google hatte gelogen, ein Haus mit der verzeichneten Nummer gab es nicht mehr, aber auch den Friedhof besuchte er nicht, denn es hatte dann angefangen zu regnen, und Dennis hatte keinen Schirm dabei. 😊

Nun sah ich dieser Tage auf Netflix mir einen Film an mit Diane Keaton: „Hampstead Park – Aussicht auf Liebe“, und da hatte D.K. ein Date, und die Einladung dazu lautete: „Wir treffen uns bei Karl.“ Eben Karl Marx. Also sah ich nun wenigstens Bilder dieses Friedhofs.