Freitag, 18. März 2022

Am Morgen bat ich Judith, mir beim Bäcker ein Brot mitzubringen, und sie brachte mir, da sie in die Innenstadt musste zum Arzt, auch von dort meine Lieblingsbrötchen mit. So konnte sie mir auch meinen 100-€-Schein wechseln. 😀

Nun nähert sich meine Fahrt zur Behandlung in Kiel gefühlt mit Riesenschritten. Es ist schon fast Wochenende, und dann nur noch eine Woche bis zu meiner Reise dorthin.

Meine „Untermieterin“ Elli rief mich gegen Abend an; auch sie schaut sich die Nachrichten nicht mehr an, weil sie es nicht ertragen kann.

Aber irgendwie kommen mir manche „Hilferufe“ für Ukraine-Flüchtlinge z. B. bei nebenan.de etwas seltsam vor; und ich habe den Verdacht, dass sich da doch auch Leute über diesen Weg bereichern wollen – wäre ja nicht das erste Mal, dass so etwas geschieht.

Gegen Abend ein Chat mit Antonia, die ich wohl vor meiner Reise leider nicht mehr treffen werde.

Die hiesige Uniklinik führt eine Studie durch über eine 4. Corona-Impfung und sucht dafür Leute über 75, die schon geboostert sind. Natürlich werde ich mich dafür melden! Aber heute erreichte ich dort niemanden mehr.

Donnerstag, 17. März 2022

Am Morgen rief ich Helga in Kiel an, um ihr zu sagen, dass sie um Gotteswillen ihren Tagesablauf und ihre außerhäuslichen Tätigkeiten meinetwegen nicht zu verändern braucht, wenn ich bei ihr bin. Ich bin schon groß und kann mich auch ohne sie beschäftigen. Denn ich weiß, dass sie z. B. am Montagnachmittag in ein Altersheim geht, um für die Bewohner/innen zu musizieren oder mit ihnen zu singen. Und sie müsse auch nicht vorher Frühjahrsputz halten, denn ich würde mich garantiert nicht auf den Boden legen, um unter das Bett zu schauen. 😀

Und ich erzählte ihr die Geschichte, die eine frühere Chefin von mir mal zum Besten gab: Sie war nicht so groß gewachsen, noch kleiner als ich (ihr Ehemann aber auch); und ihr Schwiegersohn war so ca. 2 m hoch. Eines Tages fuhr er mit einem Finger über einen oberen Türrahmen – und fand Staub, und bemängelte das. Meine Chefin ging raus, holte ein Staubtuch, drückte es ihm in die Hand und meinte: „Dann mach mal!, aber bitte alle!“ Ich kannte ihn ja auch und konnte mir seinen Gesichtsausdruck gut vorstellen. 😮

Dank des Perenterol geht es meinen Eingeweiden wieder besser, aber ich bin noch vorsichtig mit dem Essen, man muss es ja nicht gleich übertreiben.

Donnerstag, 10. März 2022

Heute mal keine Noten-Arbeit, es ist einiges andere deshalb liegengeblieben. ☹ Man kann eben nur immer eines tun, leider.

Schon beim Aufstehen meldete sich mein Rücken, zwar nicht sehr schlimm, aber ich legte mir gleich ein ThermaCare um. Besser früher als später.

Judith musste schon am Morgen aus dem Haus und bat mich, ein schweres Paket mit 48 Dosen Katzenfutter für sie anzunehmen und dem Boten 2 Euro Trinkgeld zu geben. Das tat ich doch gerne für sie. 😀 Sie kam erst wieder nach 16 Uhr nach Hause.

Ich hatte gestern schon meiner Freundin in Kiel gesagt, dass ich vor meinem Besuch bei ihr ein Paket zu ihr schicken würde. Einmal mit ein paar kleinen Konserven, wie z. B. meinem Lieblings-Gulasch und ein paar Gläsern Marmelade als Geschenk für sie, dann aber auch zur „Polsterung“ mit meinen für den Aufenthalt erforderlichen Inkontinenz-Einlagen. Einen Teil davon habe ich nun schon bereitgestellt. Dinge, die gekühlt gelagert werden müssen, wie ein bisschen Schinken und Wurst, werde ich dann doch selbst auf meine Reise mitnehmen.

Dienstag, 8. März 2022

Am Morgen rief Helga aus Kiel an und bedankte sich nochmal für die Noten. Ich spielte ihr das Original vor, und sie fand das sehr hilfreich für ihr Spiel. Sie war durch ihr vorheriges Stück von Boccherini noch im Barock-Modus. 😀

Und weil sie sich so freute, hat mich das motiviert, mich an das „Oblivion“ von Piazzolla zu machen, das ich nun abschreiben und in eine andere Tonart verschieben muss, denn Streicher spielen nicht gerne b-Tonarten, und schon gar nicht Stücke mit 3en davon. 😀 Schauen wir mal, was ich da mache; aber das kommt erst ganz zum Schluss.

Am Nachmittag kamen dann Getränke, und der Bote von flaschenpost.de erzählte mir, dass ihre Firma in Zukunft auch Lebensmittel, einschl. Tiefkühlkost liefern wird. Na ja, schließlich hat Herr Oetker die Firma ja für ein paar Milliarden gekauft.

Und am Abend dann kam die Lieferung von tegut; ich denke die letzte vor meiner Kiel-Reise.

Montag, 7. März 2022

Am Morgen, ich war gerade im Bad, klingelte Barbara, um mir zu sagen, dass der Fahrstuhl nicht funktioniert. Also verzichtete ich darauf, Getränke zu bestellen. Am Nachmittag schaute ich nach – und alles war wieder in Ordnung.

Meine Freundin Helga aus Kiel rief an: Die Noten, die Judith gestern in den Briefkasten warf, waren schon angekommen. Sie freute sich riesig und wollte gleich ihre Geige rausholen und spielen.

Am Abend hatte ich dann lieben und langen Besuch. 😀 Schööööön!

Freitag, 4. März 2022

Letzte Nacht um 3 Uhr vor 15 Jahren verstarb mein letzter Ehemann. Das ging nun wegen der aktuellen Weltlage fast ganz vergessen; deshalb möchte ich das hier als erstes erwähnen.

Ich habe viel an „Imagine“ gearbeitet, so ungefähr die Hälfte habe ich geschafft. Leider haben meine Freundinnen in Kiel nicht die Möglichkeit, dass ich dann alles via Internet hinschicken könnte und sie es sich selbst ausdrucken könnten. Also muss ich alles hier ausdrucken und in einem Brief hinschicken. Aber – ohne sie wüsste ich gar nichts von dieser neuen Behandlungsmethode des Essentiellen Tremors.

Und deshalb werde ich dann Ende des Monats noch weitere für sie arrangierte Noten mitnehmen. Ich hatte mal einen berühmten Tango von Gardel für unser damaliges Holzbläsertrio arrangiert, das ich für Geigen und Cello gut umarbeiten kann.

Diese Arbeit macht mir Spaß und lenkt mich von dem schlimmen Tagesgeschehen ab.

Donnerstag, 3. März 2022

Heute war der erste Tag seit über einem halben Jahr, dass ich am Morgen keine Übelkeit und Brechreiz hatte, also nun etwas mehr als 2 Wochen nach dem Wechsel des Antikoagulantiums. Aber ja doch ein Fortschritt.

Heute erzählte mir Judith, dass diese „Ira“, Russin von Geburt, eine glühende Putin-Verehrerin und Ukraine-Hasserin sei. Und nun überlege ich mir, ob und wie ich das irgendwie auf nebenan.de bekanntmachen könnte. Lt. Ira hätte schon ihre Großmutter gesagt, dass Ukrainer Nutten wären. Na ja, meine Großmutter war glühende Adolf-Verehrerin, deshalb bin ich das noch lange nicht!

Heute ist mein Zittern wieder besonders schlimm. Ich habe Serbische Bohnensuppe gekocht, teils aus Konserven, aber auch z. B. mit frischem Paprika, den mir Judith am Morgen schenkte, und sie musste mir auch ein Glas grüne Bohnen öffnen, da ich es nicht selbst konnte. ☹

Das Notenschreibprogramm hat sich problemlos installieren lassen, nur muss ich mich da wieder reinarbeiten, da ich es ja schon lange nicht mehr verwendet habe. Deshalb rief ich am Nachmittag einen Notenhändler an, den ich schon lange, lange kenne, und der immer sehr hilfsbereit ist. Aber auch er konnte kein „Imagine“ für 2 Geigen und Cello oder ähnliches finden. Also muss ich morgen weiter daran arbeiten.

Mit meiner Kieler Freundin Helga telefonierte ich wegen der Geigen-Handhabung. 😀 Sie meinte, ich solle mich da gar nicht unter Druck setzen, aber auch ihre Musizier-Freundinnen würden sich schon auf das Stück freuen, und fänden es eine gute Idee, das für sie zu arrangieren.

Mittwoch, 2. März 2022

Ich hatte gestern Abend versucht, „Imagine“ an meine Freundin in Kiel zu schicken, aber das funktionierte logischerweise nicht, da sie Amazon-Music nicht auf ihrem IPad installiert hat. Nun habe ich mir nach einem Telefonat mit ihr am Morgen die Noten dafür runtergeladen. Leider sind sie für andere Instrumente als Geigen und Cello, also habe ich wieder musikalische Arbeit vor mir.

Dafür muss ich aber erst wieder mein Musikschreibprogramm installieren, was mir einen Grund gab, meinen verliehenen CD-Player zurück zu erbitten. Ira versprach, ihn um 12 Uhr zu bringen, aber sie kam weder um 12, noch um 1 oder 2 Uhr; erst als Judith, der ich davon beim Weggehen erzählt hatte, sie anrief, brachte sie ihn zurück. Außerdem hatte ich schon den Eindruck gehabt, dass sie ihn gar nicht mehr brauchte, also wäre es ihre Pflicht gewesen, ihn mir zurückzugeben. Ich konnte sie am Nachmittag nicht telefonisch erreichen, habe ihr aber geschrieben, und ihr auch gesagt, dass sie von mir nie mehr etwas geliehen bekäme.

Ich freue mich schon sehr auf diese musikalische Arbeit, und meine Freundin wird beim nächsten Treffen mit ihren Musikspiel-Freundinnen schon die Noten ankündigen.

Meine für 10 Uhr erwartete neue Putzfrau rief gegen 10:10 Uhr an, um mir mitzuteilen, dass sie noch „10 Minuten“ zu Hause brauche; sie kam dann nach 10:30 Uhr. Ich erklärte ihr gleich, dass wir so keine Freunde bleiben könnten.

Sie half mir dann beim Fertigpacken der Rücksendung der Perücken und des Leih-Tablets und brachte alles zur Post.

Wir sprachen über ihre Arbeit, und ich hoffe nun, dass sich etwas ändert mit ihrer Pünktlichkeit. Wir sind so verblieben, dass sie in Zukunft alle 2 Wochen mittwochs um 10 Uhr kommt, und wenn ich Sonderwünsche habe, können wir telefonieren. Ich bin gespannt.

Am Nachmittag, 15 Uhr, war ich bei meiner Friseurin, die mir meine Perücken etwas zurechtschnitt; vor allem die Ponys waren an beiden zu lang für mich, und sie gab mir auch Pflege-Hinweise. Auf dem kurzen Heimweg ließ ich eine gleich auf dem Kopf. Ob ich eine davon schon direkt nach Kiel mitnehme, ist fraglich, denn ich soll sie nicht „zusammengeknüllt“ aufbewahren; also müsste ich eine aufgesetzt transportieren. Schauen wir mal, es sind ja noch ein paar Tage bis dahin Zeit.

Der Preis des 500-g-Brotes ist von 2,10 € auf 2,30 € gestiegen.

Auch heute habe ich die Nachrichten nur überflogen, und es geht mir damit entschieden besser.

Dienstag, 1. März 2022

Wenn ich die Bilder der zerbombten Städte in der Ukraine sehe, was ausschließlich Putins Verschulden ist, dann frage ich mich: Er möchte doch die Ukraine Russland einverleiben; aber was will er denn mit einem Land, dessen Städte er so rücksichtslos zerstört hat?! Der Wiederaufbau würde doch sicher mehr kosten als sein Krieg!

Das alleine zeigt, dass er nicht mehr zurechnungsfähig sein kann!

Ich habe zur Zeit sehr nah am Wasser gebaut. Auch wenn ich mir heute keine Nachrichten angetan habe, außer einem kurzen Überblick am Morgen. Aber immer wieder höre ich mir John Lennons „Imagine“ an – und dann fließen die Tränen.

Gegen Abend telefonierte ich mit meiner Freundin Helga in Kiel; das tat mir richtig gut. Auch sie bekümmert natürlich dieser Krieg; zumal sie als Kind selbst mit Mutter und Geschwistern aus Ostpreußen flüchten musste.

Man versucht, sich abzulenken, aber das ist sehr schwierig.

Montag, 28. Februar 2022

Meine spanische Freundin antwortete mir am frühen Morgen: Leider hat sie ihr Haus schon seit längerem einer Gruppe von Belgiern vermietet. Sollten die nicht anreisen, stünde es mir und meinen Freunden natürlich zur Verfügung. Schade, aber es wird eben schon seit vielen Jahren als Ferienhaus vermietet; da kann man nichts machen. Neue Ideen sind also gefragt.

Immer wenn ich Nachrichten schaue, fange ich an zu weinen. Ich weiß, es gäbe ein einfaches Mittel dagegen: keine mehr schauen! 😀 Aber andererseits will man ja auch auf dem laufenden bleiben. Eine Zwickmühle!