Sonntag, 26.05.2019

Europa-Wahl-Tag!

Schlecht geschlafen, also bin ich gegen 5 Uhr aufgestanden, habe den Sonnenaufgang bewundert, und habe ein paar Seiten aus dem Arabisch-Buch eingescannt. Gegen 6:30 Uhr habe ich mich dann wieder hingelegt und bis 8:30 Uhr geschlafen. Dann den Tag ganz normal begonnen.

Kurz nach 10 Uhr ging ich zum Wählen; die polnische Betreuungshilfe eines Nachbarn kam mir entgegen, die war ihrer Pflicht schon nachgekommen 😊. Es war ruhig in meinem Wahllokal; mein Ausweis konnte in meiner Tasche bleiben. Und dann wartete ich auf das Ergebnis. Sch…ade, dass so viele Rechtspopulisten gewählt wurden, vor allem in Italien; hoffentlich kann man ihnen Paroli bieten.

Den ganzen Tag lang immer mal wieder an meinen Fotos gearbeitet, und auf diesen manches festgestellt, das ich in natura gar nicht wahrgenommen hatte.

Freitag, 24.05.2019, und Samstag, 25.05.2019

Eigentlich wollte ich am Freitag mal wieder in den Palmengarten, aber als ich draußen „Krach“ hörte und Hubschrauber, machte ich mich kundig und stellte fest, dass die „Fridays for Future“-Kinder wieder unterwegs waren … und verschob mein Vorhaben. Nicht, dass die sich auch im Palmengarten rumtreiben würden, aber ich muss ja erst mal dort hinkommen 😉.

Ich habe es geschafft, mein neues Tablet mit seinem Sockel dauerhaft zu verbinden. Und beim Lesen arabischer Texte stellte ich fest, dass man mit dem Gerät Dinge einscannen kann; nur schade, dass ich so zittrige Hände habe.

Am Abend ein Anruf wegen einer Umfrage über den ÖPN.

Am Samstagmorgen hatte ich schon um 7 Uhr ausgeschlafen, ideal für einen Palmengarten-Besuch. Ich fand den Fahrstuhl-Weg der U-Bahn: Erst mit dem einen Fahrstuhl einen Stock tiefer zu einer anderen U-Bahn, dann von dort nach oben. Etwas umständlich, aber besser als gar kein Fahrstuhl. Um 9.45 Uhr löste ich meine Eintrittskarte, unterhielt mich noch einen Augenblick mit dem jungen Mann an der Kasse. Es war um diese Uhrzeit erfreulich leer. Das hatte sich dann zwei Stunden später geändert, und ich war froh, dass ich nach Hause durfte 😉.

Irgendwie gefällt es mir nicht mehr so gut im Palmengarten wie früher. Einmal sind immer noch einige Wege und Gewächshäuser gesperrt, zum anderen kommt es mir vor, als ob es jetzt viel mehr Treppen im Gelände gäbe als früher (oder es gab sie, aber sie fallen mir erst jetzt auf, weil ich mit dem Rollator unterwegs bin?). Ich hatte auch mein neues Tablet mit, weil ich sehen wollte, ob es sich automatisch ins mobile Netz einloggt, oder ob man das manuell machen muss. Das Zweite ist der Fall, ist auch sinnvoll, denn nicht immer braucht man eine Netzverbindung.

Zu Hause dann die 87 Bilder in den PC übertragen, angefangen zu bearbeiten. Morgen kann ich sie hier vielleicht zeigen, schauen wir mal.

Zitat zum Wochenende

„Die ganze Börse hängt nur davon ab, ob es mehr Aktien gibt als Idioten – oder umgekehrt.“

André Kostolany (André Bartholomew Kostolany), * 09.02.1906 in Budapest, Österreich-Ungarn als Endre Kosztolányi, † 14.09.1999 in Paris, war ein als Börsen- und Finanzexperte und als Spekulant auftretender Journalist, Schriftsteller und Entertainer mit ungarischer Herkunft und US-amerikanischer Staatsbürgerschaft.

Donnerstag, 23.05.2019

Heute morgen wieder früh aufgewacht und schon vor 7 Uhr aufgestanden. Der GLS-Lieferer kam überpünktlich, und dann installierte ich mein neues Gerät. Es dauerte eine ganze Weile bis ich alle relevanten Apps installiert hatte. Es gibt noch ein kleines Problem mit dem mitgelieferten Smart-Dock, das via Bluetooth angeschlossen werden kann/soll, das aber nicht macht. Dafür wird Musik, die ich „Alexa“ spielen lasse, statt auf dem neuen Tablet bzw. dem Dock, über mein „altes“ Fire-Tablet gespielt. Lustig irgendwie. Aber da ich sowieso Musik eher weniger auf diese Weise höre, ist es nicht so relevant für mich. Trotzdem möchte ich, dass alles ordnungsgemäß funktioniert; und deshalb werde ich morgen mal Hilfe von 1&1 dazu erbitten.

Mit „Fake-News“ zu Wahlen habe ich nichts am Hut, da ich nicht in „Sozialen Netzwerken“ zu finden bin. Und was, bitteschön, ist „sozial“ daran, dass sich Leute wie Mr. Zuckerberg u. a. eine goldene Nase damit verdienen, die gesammelten Daten ihrer Nutzer zu Werbezwecken zu verwenden? Haben die Nutzer da etwas von? Bekommen die Geld dafür?

Mittwoch, 22.05.2019

Am Morgen gleich die Leute vom Cardio-MRT angerufen, um ihnen meinen Kreatinin-Wert durchzusagen, den ich gestern Nachmittag bei meiner Hausärztin erfragt hatte, er ist sehr normal, so wie alle Laborwerte, was uns natürlich alle sehr freut.

Gestern bekam ich einen Telefonanruf: ein Hörgeräte-Akustiker aus der Nähe, er wollte meinen Mann sprechen, der mal ein Hörgerät von ihm trug. Ich musste ihm mitteilen, dass mein Mann schon vor 12 Jahren verstorben ist. Peinlich, wenn man so lange keine Kundenpflege betreibt. 😊 Ich habe schallend gelacht … nach Beendigung des Telefonates.

Ich habe mir heute ein Smart-Tablet von Lenovo bestellt. Warum? Darum: Mein langjähriges Acer-Iconia funktioniert nicht mehr so richtig; ich kann keine Daten mehr eingeben, das Tastenfeld erscheint nicht mehr. Dadurch konnte ich nun auch nicht auf die neue Fritz-Box umstellen, ich kann also nur noch Dinge benutzen, die auf dem Gerät vorhanden sind. Da kam mir das Angebot von 1&1 gerade recht. Und da ich dieses Smart-Tablet auch über eine SIM-Karte mit dem Internet verbinden kann, kann ich dann auch z. B. meine Vokabellisten im Arabisch-Unterricht benutzen. Also rief ich gleich dort an, sprach mit einem netten Herrn, und bestellte. Morgen Vormittag zwischen 10 und 11 Uhr wird es von GLS geliefert werden.

Dienstag, 21.05.2019

Am Morgen also die alte FRITZ!-Box abgebaut, eingepackt; meine Nachbarin Judith half mir mit der Telefonbuchse, das schaffte ich nicht. Alles o.k.

Kurz vor 10 Uhr kam meine Putzfrau, kurz nach 10 Uhr meine neue Box. Ich installierte sie sofort – klar! Und nun funktioniert alles wieder. Alhamdulillah! (Gottseidank!)

Nachdem meine Putzfrau weg war machte ich mir Pasta aglio-olio und Fischfilet von gestern, war gut.

Währenddessen klingelte es: DHL, mein Gran Reserva. Passte!

Dann um 13:30 h hatte ich – eigentlich – einen Friseurtermin zum Färben usw. Aber wir sahen, dass an meinem Kopf noch Verkrustungen von der OP-Narbe waren, also ließen wir das mit dem Färben; es gab heute nur Waschen und Fönen, Färben ist dann wieder in 3 Wochen, bevor meine Friseurin in Urlaub geht, und wir hoffen, dass bis dahin sich die Kruste gelöst hat.

Am Abend dann wieder zum Arabisch-Unterricht. Neuer Lehrer: Syrer, jung, Basel mit Vornamen. Nett, kompetent. Und es wird Hausaufgaben geben für die letzten paar Male. Das freut uns alle sehr. Aber ich hatte den Eindruck, dass unser Kurs ganz verschwinden wird. Also werde ich mir einen neuen suchen, denn ich will unbedingt weitermachen. Und da Basel mit seinen Schüler*Innen wohl schon weiter ist, werde ich nach Möglichkeit dieses zweite verunglückte Seminar nochmal wiederholen, es eilt mir ja nicht, ich mache das ja zum Vergnügen – aber trotzdem möchte ich weitermachen. Aufgeben giltet nicht!

Montag, 20.05.2019

Heute war es trübe, und es regnete zeitweise.

Kurz nach 8 Uhr rief der Herr, der meine Bestellung an getnow zusammensuchte an, und teilte mir mit, dass ein Artikel nicht lieferbar sei, ob er (er machte mir einen Vorschlag) mit einpacken solle. Aber ich habe noch von dem Sprudler-Geschmackszeugs und verzichtete. So hatte ich auch eine Anmerkung hinterlassen bei der Bestellung, dass sie mir nur die aufgeführten Spanien-Tomaten liefern mögen, und nicht als Ersatz welche aus Holland, denn die schmecken nach rein gar nichts. Es fehlte auch die geräucherte Makrele, aber für beides war handschriftlich vermerkt, wann es wieder lieferbar ist. Ich bin mit diesem Lieferservice sehr zufrieden.

Meine Bestellungen kamen auch an, wie angekündigt. Nun habe ich wieder funktionierende Mäuse. Ich hatte im Augenblick zwei im Wechsel in Betrieb. Bei der einen funktionierte die Scroll-Funktion nicht mehr, die andere wollte nicht mehr markieren 😉. Je nachdem, was ich tun wollte, hatte ich in letzter Zeit die eine oder andere verwendet. Damit ist nun Schluss!

Mein Hotel in HH hat mir geschrieben, dass ich zwar mein Zimmer voraussichtlich erst ab 14 Uhr beziehen, aber gerne vorher schon mein Gepäck bei ihnen abstellen könne. Das ist lieb, aber ich komme sowieso erst gegen 13 Uhr in HH-Altona an, also ist das für mich weniger relevant. Aber nett ist es vom Hotel.

Das schlimme Gewitter gestern hat Nachwirkungen: Ich kann nicht mehr telefonieren. Internet funktioniert, ich kann auch angerufen werden, aber ich kann nicht anrufen, immer und überall kommt nur das Besetztzeichen. Zum Glück habe ich – in diesem Fall – ein Móvil. So habe ich 1&1 erreichen können, die mir gleich anboten, zurückzurufen. Nun bekomme ich morgen mit GLS eine neue FRITZ!-Box, gebe die alte zurück. Also muss ich morgen etwas früher aus den Federn und alles abbauen. Ich bin guter Hoffnung, dass dann wieder alles funktionieren wird.

Auch mein Hausnotruf zu den Johannitern funktioniert natürlich nicht. Ich habe dort angerufen und Bescheid gegeben. Werde mich dann morgen nach der Neuinstallation wieder zurückmelden.

So fiel natürlich meine tägliche Siesta den Widerlichkeiten der Technik zum Opfer.

Um 16:30 Uhr dann Spanisch-Konversation; wir hatten alle etwas zu erzählen. Hartmut war zu einem Wander-Urlaub auf Sardinien, Gisela macht demnächst wieder eine Kreuzfahrt rund um GB, ich berichtete von meinen HH-Plänen. Und unsere Lehrerin Nora findet meinen neuesten Lieblingsfilm genauso toll wie ich.

Wochenende, 17. – 19.05.2019

Am späten Freitagvormittag die recht weite U-Bahn-Fahrt zum Nordwestzentrum zur Podologin unternommen, mit Brötchenkauf auf dem Rückweg, Apotheke zum Abholen der letzten Medikamente. Dann zuhause nur ein belegtes Brot gegessen. Siesta.

Gegen 16 Uhr dann nochmal los zum Einkaufen zu Rewe, da ich ja samstags nur sehr ungern zum Einkaufen gehe; da lasse ich den Berufstätigen das Vergnügen.

Samstagabend, so wie seit einigen Jahren, keinen ESC geschaut, statt dessen einen Film von der Videothek, recht alt (1973), aber so schön, dass ich ihn mir gleich bestellt habe: „So wie wir waren“ mit Barbra Streisand und Robert Redford. Er hat alles, was ich mir von einem guten Film erhoffe: Tristesse, aber auch Humor, ohne „klamaukig“ zu sein, schöne Musik. Es ist – eigentlich – ein trauriger Film, und natürlich habe ich ein paar Tränchen verdrückt 😉.

Sonntag dann Spanisch-Hausaufgaben und Arabisch. Gegen 18 Uhr Gewitter, und so ein Donnerschlag, wie ich ihn meines Wissens nach zeit meines doch schon längeren Lebens noch nie erlebt habe. Es war ein Gefühl, als ob die Atmosphäre tief Luft holen und dann alles, was sie zu bieten hat, hinausbrüllen würde. Ich glaube, mein Herzschlag setzte aus, und ich fühlte mich noch einige Zeit danach etwas angeschlagen. Regen? ein paar Minuten lang, nicht der Rede wert. Ich rief aber gleich danach meine Nachbarin an und fragte sie nach ihrem Befinden.

Am Abend zum zweiten Mal diesen entsetzlich schönen Film angeschaut; ich könnte jetzt noch weinen 😉.

Europa und die Wahl

Ich gehe zu dieser Wahl, so wie ich nach Möglichkeit zu allen Wahlen gehe. Und ich mache keine Briefwahl, ich gehe persönlich hin. Einmal ist mein Wahllokal nicht weit von meiner Wohnung entfernt, so das ich es auch als nicht mehr so ganz fitte ältere Frau gut erreichen kann, zum anderen habe ich früher selbst schon als Wahlhelfer bzw. Wahl-Schriftführerin gearbeitet und weiß, wie öde es ist, wenn man da sitzt und kaum einer kommt. Aber dies nur am Rande.

Ich weiß noch, wie es war ohne die EU!

Als ich ein Kind war, mussten meine Eltern und meine Großmutter noch ein Visum bei der dortigen französischen Besatzung beantragen, wenn sie zu Verwandten ins Saarland fahren wollten. Dann „kungelte“ Adenauer mit de Gaulle in meiner damaligen Kreisstadt und eine erste deutsch-französische Annäherung fand statt, während meine Erzeugerin und deren Mutter immer noch die Franzosen als „Erbfeind“ ansahen. Und zwischen dieser meiner Kreisstadt Bad Kreuznach und der französischen Stadt Bourg-en-Bresse wurde die erste Städtepartnerschaft gegründet.

Ich besuchte das Gymnasium, lernte Französisch, hatte auch eine französische Brieffreundin, Yolande, von der Schule bzw. der Französisch-Lehrerin vermittelt, in Revin, einem kleinen Ort in den Ardennen. Sie besuchte uns einmal während der Schulferien, ich durfte natürlich nicht in Feindesland fahren. Gut erinnere ich mich daran, dass wir einen Ausflug nach Rüdesheim und Bingen machten und sie sich weigerte, zum Niederwald-Denkmal zu fahren. Für mich war das nur ein toller Aussichtspunkt; ich wusste damals noch nicht, dass diese „Germania“ zur Feier eines Sieges über die Franzosen 1871 errichtet worden war, sie ja.

Langsam ging es nur voran, noch lange brauchte man unterschiedliches Geld, wenn man ins Ausland reiste, noch lange gab es Zollkontrollen, auch wenn sie nach und nach etwas weniger streng gehandhabt wurden, und man als Urlaubsreisender meist durchgewunken wurde.

Mein zweiter Mann und ich, wir fuhren oft nach Frankreich in Urlaub, es gefiel uns dort. Einmal 1975, nach dem leider allzu frühen Tod meines Vaters, nahmen wir meine Erzeugerin mit nach Südfrankreich in den Urlaub – einmal und nie wieder. Ich werde nie vergessen, wie sie während des Besuchs eines Cafés in Beaune in Burgund, wo wir immer gerne Station machten, sagte: „Komisch, wenn die Leute nicht anders reden würden als bei uns, dann würde man gar keinen Unterschied merken.“ Worauf ich antwortete: „Was hattest Du denn gedacht? Dass die Leute blau-gelb kariert wären?“ Natürlich war sie über meine Antwort beleidigt, aber das war sie die ganze Zeit über, hatten mein Mann und ich sie doch ins Land des Erbfeindes verschleppt 😊.

Und dann irgendwann ab 1990 gab es gar keine Zollkontrollen mehr, und ich weiß noch, dass ich es fast gar nicht glauben wollte, als wir das erste Mal einfach von einem Land in ein anderes fahren konnten, ohne an der Grenze zweimal kontrolliert zu werden. Es war für mich ein erhebendes Glücksgefühl, dass es so weit gekommen war!

Und dann kam der Euro – alles wurde teurer ☹. Aber man musste auch kein Geld mehr tauschen, weder für Frankreich, noch für Spanien.

Nur die Großbriten machten bei allem nicht so recht mit, und dafür bekamen sie auch noch Zucker … Aber damit ist ja jetzt Schluss – leider.

Also, ICH möchte die EU nicht missen!!! Natürlich ist sie nicht perfekt, aber das sind auch ihre Bewohner nicht, denn sie sind ja Menschen – und keine Götter 😊! Rom wurde auch nicht an einem Tag erbaut, wie wir wissen.

Natürlich würde ICH einiges anders machen: Zuerst einmal würde ich das „Einigkeitsprinzip“ abschaffen und das „Mehrheitsprinzip“ einführen, so wie es auch in den einzelnen Ländern gang und gäbe ist. Ich würde Ländern wie Polen, Ungarn, den sogenannten Visegrad-Staaten also, den Geldhahn zudrehen; denn man kann nicht für sich nur die Vorteile abschöpfen, aber einem selbst unangenehme Dinge einfach ignorieren; jede Gemeinschaft kann nur bei gegenseitigem Geben und Nehmen funktionieren. Und ich würde auch die Beitrittsgespräche und die damit verbundenen Zahlungen an die Erdogan-Türkei auf Eis legen. Vielleicht kommen ja einmal andere Zeiten.