Donnerstag, 02. Februar 2023

So! So langsam erhole ich mich von der doch anstrengenden Tour nach Kiel.

Aber ich wurde wieder sehr freundlich in der UKSH empfangen. Der Oberarzt war gleich zur Stelle, ebenso die Leiterin des Motoriklabors; eine Krankenschwester, die leider dieses Mal nicht für mein Zimmer zuständig war, kam auf mich zu: „Ach, Frau B., da sind sie ja schon wieder!“, und der glatzköpfige Pfleger zeigte lachend mit dem Finger auf meine Glatze. 😀 Sogar die Dame, die das Abendessen ausgibt, erinnerte sich an mich, und wusste, was ich haben möchte. Es war rührend. Leider muss ich nun erst im Oktober/November wieder hin, und dann zum letzten Mal.

Gleich am ersten Tag nachmittags war das MRT, am zweiten Tag gegen 9 Uhr kam die Dame vom psycho-neurologischen Test und machte über fast 3 Stunden ihre „Spielchen“ mit mir (2-, 3-, 4-, 5- und 6 Ziffern wiederholen und in der umgekehrten Reihenfolge wiedergeben, bis zu 15 Begriffe im Gedächtnis behalten und wiedergeben, Reaktion prüfen und ähnliches), und danach dann die „Gangprüfungen“ (geradeaus gehen, im Kreis gehen, rechtsherum, linksherum, dabei von 843 (oder ähnlich „schrägen“ Zahlen) jeweils 7 abziehen) und was es sonst noch alles gibt. 😀

Am Mittwochmorgen dann gegen 9 Uhr ins Motoriklabor. Dieses Mal veranstaltete ich keine Wasserschlacht beim Umgießen von Wasser, egal ob mit der rechten oder linken Hand. Das ganz freihändige Zeichnen von Spiralen oder Strichen zwischen vorgegebenen Figuren ist zwar immer noch nicht perfekt – aber das muss auch nicht sein.

Dann die letzten Reste einpacken, bei der Station etwas Geld hinterlassen, mir das Band mit QR- und Barcode entfernen lassen, damit die Bahn mich nicht verkaufen kann 😀 . Die Stationsärztin brachte mir noch den vorläufigen Entlassungsbericht und begleitete mich zum Ausgang, wo auch schon ein Taxi auf mich wartete, das mich zum Bahnhof brachte.

Von meiner Freundin Annegret hatte ich am Sonntag gelernt, dass es in SH 5 offizielle Landessprachen gibt: Deutsch, Dänisch, Friesisch, Plattdeutsch und Romanesco, die Sprache der Zigeuner. Der Zuhälter, der mit mir mit seinem Riesen-Hund im Regio von Kiel nach HH-Hbf fuhr, sprach wohl diese Sprache. Woher ich seinen „Beruf“ kannte? Er bekam den Anruf einer Frau, dass sie gerade 50 € verdient hätte. 😀 Eigentlich hatte er erzählt, dass er bis Hbf und dann weiter nach F fahren würde, aber er überlegte es sich anders und verließ mit seinem Hund schon in HH-Dammtor den Zug.

Ich wollte eigentlich dem Rat meiner Freundin folgen und auch in Dammtor umsteigen, da es dort nur 2 Bahnsteige gibt, und das Umsteigen so einfacher ist, aber in Anbetracht der Umstände 😉 fuhr ich dann doch bis HH-Hbf. Der Rest der Reise verlief unaufgeregt und pünktlich, wenn man davon absieht, dass ein Herr auf den Platz jenseits des Ganges sich noch 10 Minuten vor seinem Halt in Hannover einen Kaffee bestellte und damit eine unsagbare Schweinerei anrichtete. 😀

Um 19 Uhr kam ich pünktlich in F an, und obwohl ich hätte kostenlos noch den ÖPV benutzen können, entschied ich mich für ein Taxi.

Und heute war „Ruhetag“.

Am Abend versuchte ich, die 90jährige Dame in Duisburg anzurufen, die auf meine Empfehlung hin in Kiel war, und erfuhr, dass sie gestern verstorben ist. Obwohl ich sie nicht persönlich kannte, bin ich natürlich etwas erschüttert. Morgen werde ich die OP-Koordinatorin anrufen und ihr dies mitteilen, denn es wäre ja blöd, wenn dann die Angehörigen noch Post aus der UKSH bekämen.

Mittwoch, 01. Februar 2023

So! Ich bin wieder zu Hause, so seit einer Viertelstunde. Auch heute war mein Zug pünktlich. Trotzdem hatte ich jetzt nach ca. 7 Stunden unterwegs keine Lust mehr auf S-Bahn, U-Bahn und kleinen Fußmarsch, und habe mir ein Taxi geleistet. Sind wir über den Hund gekommen, kommen wir auch über den Schwanz! 😀

Morgen berichte ich ausführlich. Habe nur noch meine Freundin in Kiel angerufen, um ihr mitzuteilen, dass ich gut angekommen bin; der Rest folgt auch da in den nächsten Tagen.

Sonntag, 29. Januar 2023

Am Morgen bei meinem Konto bei der UKSH eingeloggt und erfahren, dass ich dort kurz nach 9 Uhr erwartet werde, und dass das MRT um 14 Uhr stattfindet.

Um 12 Uhr war ich dann bei meiner Freundin. Wir hatten einen richtig schönen Nachmittag miteinander. Und sie hat mir eine Menge Noten geschenkt für Blockflöte und Gitarre, die ich leicht für Klarinette transponieren kann.

Am Abend ein paar Folgen „Bull“ geschaut.

Morgen früh geht’s also in die Klinik, ich werde mich dann erst am Mittwoch wieder melden.

Montag, 23. Januar 2023

Das Wohnzimmer hatte über Nacht doch erheblich ausgekühlt, so dass ich gleich am Morgen wieder mein Heizöfchen einschaltete.

Gestern Abend hatte ich noch mit Annegret in Kiel telefoniert wegen unseres Treffens am kommenden Sonntag. Sie hat mich zu sich zum Mittagessen eingeladen; es gibt eine Curry-Hühner-Suppe, so haben wir gemeinsam entschieden. Ich fand, dass das das richtige Essen für kalte Tage wäre. 😉

Suppen sind an kalten Tagen ideal, also gab es auch heute eine bei mir.

Heute also erstmal das große Warten auf die Heizungsfirma. Aber … gegen Mittag funktionierte alles wieder! HURRA!!! 😀

Ich hatte für den Vormittag (zwischen 09:45 und 11:45 Uhr) Getränke bestellt. Aber sie kamen erst gegen 12:30 Uhr. Da blieb nur Zeit für eine sehr kurze Siesta. ☹

Denn gegen 14 Uhr machten sich Judith und ich auf ins Kino. Avatar 2 zum Zweiten für mich. Also, von den auch darin enthaltenen Gewaltszenen halte ich nicht viel, aber sie gehören eben zur Handlung „Böse gegen Gute“. Was mich am meisten fasziniert, ist, was da die Leute am Computer zaubern. So etwas wäre mein Ding, wenn ich heute noch etwas studieren könnte. Ich muss mal W. fragen, wie/wo/was man dafür lernen muss, der kennt sich mit solchen Dingen aus.

Was mich enttäuschte: Es fand sich im Kino kein Mitarbeiter bereit, mich auf dem barrierefreien Zugang zum Kinosaal zu begleiten und wieder abzuholen. Das werde ich dort scharf monieren. Zum anderen verließ Judith das Kino ungefähr zur Hälfte des Films, offenbar vertrugen ihre Augen/ihr Magen nicht das Sehen durch die 3D-Brille. Aber ich kam gut nach Hause.

Sonntag, 1. Januar 2023

Am Morgen etwas länger geschlafen. 😀

Da Judith Besuch zum Mittagessen hatte, haben wir die Arbeit an der Zahnprothese verschoben.

Am Nachmittag rief meine Freundin Gisela an, um mir ein … zu wünschen.

Ich rief die alte Dame in Duisburg an und tat das gleiche. Aber der eigentliche Grund war, dass ich ihr sagen wollte, dass sie in Kiel nicht für diese 3tägige Voruntersuchung eingeladen worden wäre, wenn die Ärzte dort nicht meinen würden, dass sie für diese Behandlung in Frage käme. Denn sie machte sich doch darüber große Gedanken, da sie ja schon 90 Jahre alt ist. Sie fährt also kommenden Sonntag und ist ab dem 9. Jan. dann in der Klinik.

Dann am Abend noch meine Freundin Annegret in Kiel angerufen und ihr ein gutes Neues gewünscht. Eine halbe Stunde haben wir gebabbelt. Wir sehen uns ja dann Ende des Monats, wenn ich dort bin, wahrscheinlich zum Mittagessen. 😀 Da freue ich mich schon sehr darauf.

Judith hat noch ein bisschen an ein paar scharfen Kanten der Prothese geschliffen. Aber erst muss mal meine Zunge abheilen, ehe ich das ausprobieren kann. Bis dahin ist wieder weiche Nahrung angesagt.

Freitag, 30. Dezember 2022

Am Morgen gleich noch ein paar Dinge bei Tegut für morgen früh bestellt, vor allem Baguette. Denn auch Judith will morgen ausnahmsweise nicht mehr zum Einkaufen. Nun hoffe ich, dass alles geliefert werden kann.

Heute kam das Paket mit Salz aus Andalusien an. 4 kg davon hat mir meine Freundin geschickt. Da habe ich nun eine ganze Weile daran!

Meine Gastgeberin für morgen meldete sich nochmal und wollte wissen, was ich mitbringen würde; ob es bei der Paté und dem Baguette bliebe. Ich antwortete, dass ich außerdem noch Lomo, Datteln, Cava mitbringen würde. Sie freut sich, ich mich auch!

Mittwoch, 28. Dezember 2022

Ich bin mit Judith wegen des Bräters so verblieben, dass wir uns den ja eigentlich teilen können. Sie braucht ihn jetzt in den nächsten Tagen, um für ihre Freundinnen Gänsekeulen zuzubereiten (was sie noch nie getan hat), und ich brauche ihn nie an Feiertagen. Also wäre es Blödsinn, wenn jede von uns ein so großes Teil für jeweils ein oder zwei Essen im Jahr besitzen würde. Außerdem wäre es besser, so ein Teil im Keller aufzubewahren statt in der Küche, wo es doch viel Platz in Anspruch nimmt.

Am Abend habe ich mich bei der Taxi-Zentrale nach den Bedingungen für Silvester erkundigt, da ich mittlerweile zu der Ansicht kam, dass es besser wäre, mit dem Taxi zu diesen Nachbarn zu fahren – und vor allen Dingen dann in der Nacht wieder zurück, statt mit dem Rollator durch die Gegend zu laufen. Aber man kann für die Silvesternacht kein Taxi vorbestellen. Da muss ich morgen nochmal nachhaken, ob jemand vielleicht den gleichen Weg hätte.

Dienstag, 20. Dezember 2022

Heute wäre mein Bruder 74 Jahre alt geworden, wenn er nicht an seinem 50. seinen letzten Schluck genommen hätte. Traurig, und niemand seines Umfeldes wollte es wahrhaben. Mein damaliger Mann und ich wohl, aber wir hatten ja keine Stimme in unserer Familie.

Gestern Abend schrieb mir Serafina wegen des Salzes. Sie hat bei der Stadtverwaltung in Sanlucar de Barrameda angerufen und erfahren, dass das Salz von dort von einer Firma in Alcalá de Guadaíra, was ein paar Kilometer von Sevilla entfernt südlich liegt (ich bin da schon oft durchgefahren), vertrieben wird. Und genau dieses Salz (so hoffe ich) verwendet sie auch und will mir welches schicken. Also alles anscheinend ganz einfach. 😀

Gegen Abend meldete sich W., fragte, ob es mir recht sei, wenn er nochmal käme. Aber ja doch! 😀 Und es war dann fast Mitternacht als er sich auf den kurzen Weg machte.

Wochenende, 17./18. Dezember 2022

Meine spanische Freundin schrieb mir, dass sie in der kommenden Woche bei der Stadtverwaltung von Sanlucar de Barrameda, wo ich schon eine Mail hingeschickt hatte, anrufen wolle, um wegen Salz zu fragen. Sie ist rührend!

Am Samstag war wieder meine Perle da und brachte mir einen rosa Mini-Weihnachtsstern. Sie bekam dafür 100 € 😀 und ein bisschen Parfüm von Roger & Gallet, das noch bei mir rumstand. 😉

Ich telefonierte wegen der Behandlung in Kiel mit einer Freundin von Judith, die Parkinson hat und hauptsächlich an den Händen zittert. Ich ließ ihr durch Judith Unterlagen zukommen.

Am Sonntagmorgen sah es draußen wunderschön aus: Alles war von Reif bedeckt. Aber es war gesäßkalt. 😀

Mein Spanisch-Freund Hartmut hatte am Sonntag Geburtstag, ich gratulierte ihm am Morgen und erzählte ihm auch, dass W. am vergangenen Dienstag gemeint hätte, dass er ihm gleich sympathisch gewesen sei. Einem gemeinsamen Abendessen steht also nichts im Wege.

Montag, 12. Dezember 2022

Bei diesem kalten Wetter habe ich gar keine Lust, rauszugehen; und es graut mir schon vor morgen, denn da muss ich raus zum Einkaufen, denn die Muscheln & Co. fliegen nicht von alleine zu mir. 😀

In Kiel erreichte ich keine der mir bekannten Damen; aber das ist erfahrungsgemäß montags immer schwierig. Sie werden zurückrufen.

Meine Spanisch-Freundin Gisela angerufen; sie bringt mir morgen meine Lieblingsbrötchen aus der Innenstadt mit.