Dienstag, 20.08.2019

Heute morgen habe ich mich mit meinem Zahnarzt über hier lebende Ausländer ohne deutsche Sprachkenntnisse unterhalten. Und er sagte, dass auch er gar nicht verstehen könne, dass Leute, die doch freiwillig hierher kämen, sich nicht die Mühe machen würden, die hiesige Sprache zu erlernen. Aber das gilt natürlich auch für Deutsche, die ins Ausland ziehen, weil dort die Sonne mehr scheint, und die dann noch nicht mal sich in der Kneipe ein Bier bestellen können. Oder für Leute wie die, von denen seine Assistentin berichtete, die seit 20 Jahren in den gleichen Ort in Urlaub fahren, aber sich ebenfalls nicht die Mühe machen.

Ich weiß von mir selbst, dass ich mir ohne irgendwelche spanischen Sprachkenntnisse doch sehr verloren vorkam, als wir das erste Mal nach Spanien fuhren, und dass ich dann gleich danach, als wir beschlossen hatten, dort wieder hinzufahren, einen Sprachkurs belegte; und ich habe mit Leuten, die ich dadurch kennenlernte, schon vor vielen Jahren eine Konversationsgruppe gegründet.

Vielleicht habe ich ja auch den Vorteil, dass ich schon als Kind im Gymnasium mit Fremdsprachen konfrontiert wurde, und dass ich einen Vater hatte, der mir Toleranz gegenüber anderen Kulturen nahelegte – wie auch immer.

Um nochmal auf meinen Zahnarzt zurückzukommen: Er sei mit 16 Jahren – freiwillig – nach Deutschland gekommen und habe selbstverständlich die Sprache erlernt und sich mit Gebräuchen, Umgangsformen usw. vertraut gemacht. Er findet, dass es auf der ganzen Welt kein anderes Land gäbe, dessen Menschen so tolerant gegenüber Ausländern seien, wie in Deutschland! (Ausnahmen bestätigen auch hier die Regel.) Und selbstverständlich habe er auch irgendwann dann die deutsche Staatsbürgerschaft angenommen.

Aber ich glaube, damit ist er doch nicht aus der iranischen Staatsbürgerschaft entlassen, denn Männer werden das nie. Ebenso erhalten die männlichen Nachkommen iranischer Männer auch automatisch die iranische Staatsbürgerschaft, egal, in welchem Land sie geboren werden. Da werde ich morgen nochmal mit ihm darüber sprechen.

Ansonsten habe ich die Rezepte für das Geburtstagsessen eingescannt und die Einkaufsliste vervollständigt. Mein Menü ist jetzt komplett: Pfifferlingsuppe mit Mini-Semmelknödeln vorweg, dann Rindsrouladen mit Feigen-Rotkohl und Kartoffelklößen (die kaufe ich tiefgekühlt), und als Dessert eine Schokomousse.

Die Pfifferlingsuppe habe ich schon soweit fertig und eingefroren, bis auf die Semmelknödelchen, die ich frisch zubereiten werde. Die Rouladen bereite ich am kommenden Wochenende, den Rotkohl nächste Woche, die Mousse am Tag vor dem Essen. Also wird alles in Ruhe vonstatten gehen. So plane ich immer meine Gäste-Essen.

Meinen Zahnarzt würde ich auch mal gerne einladen. Schaun wir mal. Jetzt kommt erst mal das Essen „alleine zu zweit“.

Heute Mittag gab es nur ein Grießsüppchen, denn „oben ohne“ macht alles Mühe 😉. Aber kurz vor 17 Uhr bekam ich wieder meine Beißerchen, und alles ist wieder in Ordnung.

Montag, 19.08.2019

Heute Morgen gleich beim Zahnarzt angerufen, wann ich denn mit der gebrochenen Oberkieferprothese kommen könne. Heute ging bei mir nicht, denn meine Spanisch-Freunde kamen am Nachmittag, also morgen, gleich früh um 9 Uhr. Die Mitarbeiterin wollte auch gleich das Labor informieren, damit das morgen klappen wird, und ich gegen Abend wieder meine Beißerchen zurückbekommen werde.

Reisen

Da am Wochenende bei mir so gar nichts Berichtenswertes sich ereignete, greife ich hier ein Thema auf, das ich mir notiert hatte, um es für solche Tage zu verwenden.

Früher bin ich viel gereist, mit meinem zweiten Mann seit Ende der sechziger Jahre immer mal. Kurzreisen nach Paris, ein bisschen länger nach England, denn dort hatten wir Freunde, bei denen wir meist wohnen konnten, einmal hatten wir auch Bekannte mitgenommen, was ein ziemliches Desaster war (aber das könnte mal eine andere Geschichte werden), in den Sommerferien nach Südfrankreich, immer mit Zwischenstopp in Beaune/Burgund, wo wir mal einen Wochenendtrip hin gemacht hatten, und wo wir immer wieder gerne aßen 😉, 1983 in die USA, wo ich dann 1987 noch mal alleine war und dort auch im Jugendamt Dallas als Volunteer arbeitete.

1991 war ich ein Vierteljahr in Thailand.

Dann mit meinem dritten Mann nochmal nach East-Anglia, das aber damals schon sehr teuer geworden war, auch mit unerwarteten Wendungen, wieder mal Burgund, aber ein anderer Teil, die Loire-Schlösser, dann unsere langjährigen Spanienreisen, meist 5 – 6 Wochen lang. Alles mit dem Pkw, da mein Mann nicht fliegen wollte.

Dann nach seinem Tod machte ich die große Reise nach Rajasthan, sehr interessant, aber auch irgendwie verstörend, aber das könnt Ihr in meiner Website http://www.70plus-na-und.de ausführlich lesen, wenn es Euch denn interessiert.

Aber nie fuhren wir in diktatorisch regierte Länder, nie in Länder, in denen die Menschenrechte mit Füßen getreten werden. So verzichtete ich auch 2009 oder 2010 auf eine Reise nach China … und ließ mir lieber eine neue Klarinette bauen 😊.

Und in dieser Beziehung ist die Welt für mich kleiner geworden. Viele, früher doch wenigstens einigermaßen rechtstaatliche Länder haben sich gewandelt: Ungarn, Polen, die Türkei beispielsweise sind entschieden nach rechts gerückt.

Was mich aber vor allem stört, sind die entsetzlichen Touristenströme, die überall auftreten. Und damit gehen natürlich auch Reglementierungen einher, die es früher nicht gab. Konnten mein zweiter Mann und ich seinerzeit, so ca. 1970/71, in Cambridge noch frei überall herumlaufen, auch einfach so in die verschiedenen Colleges, bis in die Versammlungs- und Essenssäle, war das dann 1997, als ich meinem dritten Mann Cambridge zeigen wollte, schon gar nicht mehr möglich: die Colleges waren geschlossen, ein paar konnte man gegen Bezahlung besichtigen, und man musste auch auf ausgewiesenen Touristenpfaden bleiben. Auch die Kirche des King’s College, wo wir in den 70er Jahren noch das gerade damals von einem Säure-Attentat geschädigte Gemälde von Rubens „Anbetung der Könige“ anschauen konnten, war nicht mehr zugänglich, die ganze Flussseite der Colleges war mit einem Zaun abgesperrt.

Ich habe noch Dias vom Nasriden-Palast der Alhambra in Granada, wo fast kein Mensch darauf zu sehen ist. Auch das wird sicher mittlerweile der Vergangenheit angehören und nicht mehr möglich sein (wenn man denn nicht Sonderrechte hat und außerhalb der eigentlichen Öffnungszeiten Zutritt hat).

2013 war ich in Istanbul, das war meine letzte Auslandsreise. Dort wäre ich gerne nochmal hingefahren, aber nach der politischen Entwicklung dort verkneife ich mir das lieber.

Und wenn ich Bilder sehe von Karawanen von Menschen, die auf den Himalaya steigen, oder auf Dromedaren durch eine chinesische Wüste reiten,  oder diese Riesen-Kreuzfahrtschiffe, die mit einem Schiff, wie ich es mir vorstelle, keine Ähnlichkeit mehr haben, dann vergeht mir die Lust auf Reisen endgültig.

Vielleicht nochmal Frankreich oder Irland, wir werden sehen. Am besten Frankreich abseits der großen Touristenströme, das müsste es dort noch geben, hoffe ich jedenfalls.

Freitag, 16.08.2019

Am Morgen kam meine Perle zu einem Extra-Termin, nur zum Bügeln, das hatte ich mit ihr am Dienstag verabredet, denn bis ich mit meinen Rückenschmerzen etwas gebügelt habe, …

Um 11:30 Uhr hatte ich meinen Zahnarzt-Termin für Abdrücke für meine neue Unterkieferprothese. Im Wartezimmer saß eine Dame, die ich in Arabisch anredete, aber sie verstand wohl nur Farsi (mein ZA kommt aus dem Iran). Ich kann es nicht nachvollziehen, dass man in einem Land lebt und die Sprache noch nicht einmal rudimentär beherrscht; das würde mir nie passieren. Sie z. B. kann sich doch gar nicht verständlich machen, außer in einem ganz begrenzten iranischen Freundeskreis. Ich muss da mal mit meinem Zahnarzt das nächste Mal darüber sprechen. Die Dame machte mir nicht den Eindruck, dass sie am Hungertuch nagen würde; aber geht sie nicht zum Einkaufen oder hat sie dafür Personal?

Zitat zum Wochenende

„Wer nicht überall Betrügereien vermutet oder ständig anderen unterstellt, unehrlich zu sein, aber diese Dinge trotzdem zuerst bemerkt, der ist weise.“

Konfuzius (lateinisiert) war ein chinesischer Philosoph zur Zeit der Östlichen Zhou-Dynastie. Er lebte vermutlich von 551 bis 479 v. Chr. und wurde unter dem Namen Kong Qiu in der Stadt Qufu im chinesischen Staat Lu, heute Provinz Shandong, geboren, wo er auch starb.

Mittwoch, 14.08.2019

Der Lieferant von Amazon, der das Paket mit meinem neuen Sessel brachte, schmiss mich quasi heute Morgen aus dem Bett – ich war etwas spät dran; aber so früh hätte ich ja auch nicht mit einer Lieferung gerechnet – kurz nach 8 Uhr. Aber gut so, so konnte ich mit dem Tag anfangen, was ich wollte. Wenn ich das gewusst hätte, hätte ich meinen Zahnarzt-Termin nicht auf Freitag verlegen müssen.

Im Laufe des Vormittags fing ich dann an mit Auspacken, Karton zerkleinern, am Nachmittag schaute ich mir die Aufbauanleitung an, und dann baute ich den Hocker zusammen. Gegen 17 Uhr kam Anne mit ihrem Sohn, die dann den großen Sessel zusammenbauten. Alles perfekt. Der Sessel ist fast zu riesig für mich kleinen Menschen 😉, aber richtig super!

Am Abend … hatte ich dann noch netten Besuch.

Dienstag, 13.08.2019

Gestern Abend noch eine SMS an meine Perle geschickt, dass sie daran denken soll, meine Haus-/Wohnungsschlüssel einzustecken, da ich zum Arzt müsse, nicht, dass sie dann nicht ihrer Arbeit nachgehen könne.

Aber ich musste dann doch auf sie warten, denn es war mir ein Missgeschick passiert: Ich hatte wohl in der Nacht meine Unterkieferprothese im Schlaf herausgenommen 😉, und nun war sie irgendwo im/unterm Bett, und ich konnte sie nicht finden bzw. erreichen 😉. Also alles auf Anfang, alles geändert. Nachdem ich dann dank meiner Perle wieder komplett war, bin ich los; erst den MRT-Bericht abholen, dann zur Hautärztin für ein Rezept. Und der MRT-Bericht war auch heute nicht im Briefkasten, also gut, dass ich ihn geholt habe.