Sonntag, 21. Mai 2023

Heute also der Tag des großen Spring-Derbys; das gibt es seit 1920 und wurde von Herrn Pulvermann initiiert, und gilt als der schwerste Springparcours weltweit. Er wird nach wie vor immer in gleicher Folge, mit den gleichen Hindernissen, durchgeführt. Das berühmteste ist „Pulvermanns Grab“, das selbst der „Erschaffer“ nie ohne Fehler bewältigen konnte. Herr Pulvermann war Halbjude und wurde von den Nazis 1941 in einem KZ ermordet.

Genauso ermordet wurde im Prinzip der Vater meines letzten Ehemannes, der als Baggerführer für die NS in einem KZ arbeiten sollte, sich aber lieber erhängte, als dies zu tun, da er sich nicht weigern konnte, ohne auch Nachteile für seine Familie zu erwarten.

Ist es eine Frage des zunehmenden Alters, wenn man sich an solche Dinge zunehmend erinnert? Meine Freundin Annegret bejahte das.

Montag, 16. November 2020

Heute am Nachmittag bzw. frühen Abend wieder Spanisch via Skype. Kurz vorher hatte unsere Freundin Gisela noch bei mir angerufen, die keine Skype-Möglichkeit hat, leider ☹. Ihre Grüße habe ich natürlich gerne weitergegeben.

Sonst war bei mir in diesen Corona-Zeiten nichts los. Wir halten uns alle – eigentlich gerne – an die Beschränkungen, unserer Gesundheit willen.

Also erzähle ich euch noch eine Geschichte, und zwar die von den „Alten Schachteln“. Es gab vor Jahren die Gruppe „Drei Alte Schachteln“ (Evelyn Künnecke, Brigitte Mira und Wencke Myrrhe), die zusammen durch die Lande tourten. In meiner damaligen Musikschule war es IN, dass sich Gruppen Namen gaben. Da ich oft mit dem Lehrer und einer weiteren Schülerin, die ich durch meine Auftritte zum Klarinetten-Unterricht animiert hatte, und die auch nicht mehr die Jüngste war, zusammen spielte, schlug ich vor: Wir sollten uns „Die alten Schachteln“ nennen, was aber diese Mit-Schülerin entsetzt ablehnte 😉. Als meine hiesige Bekannte und ich am Online-Kneipenquiz im Frühjahr teilnahmen, und ich wiederum diesen Namen vorschlug, war diese Bekannte von dem Namen hellauf begeistert. So unterschiedlich gehen Menschen mit dem Alter um.

Montag, 3. Februar 2020

Am Morgen habe ich bei 1&1 angerufen (ich kam mir vor wie Judi Dench im Film „Best Exotic Marigold Hotel“, die da Leute eines Callcenters über den Umgang mit älteren Menschen schult). Und ich konnte der wie immer freundlichen Dame mein bzw. ihr Problem mit älteren Menschen nahebringen. Sie hat versprochen, das auch an den Supervisor weiterzuleiten, damit alle von meinem Hinweis profitieren.

Ich sagte ihr folgendes: Wenn ich fähig bin, ihren Newsletter so zu lesen, dass mir irgendetwas darin nicht ganz einleuchtet, so dass ich bei ihnen anrufe, dann bin ich ja auch fähig, zu denken. Und dann weiß ich auch, dass ein Zusatz wie das Digital-TV irgendwelcher Internet-Dinge bedarf. Und ich kann auch daran denken, ob ich das selbst kann, oder ob ich mir da Hilfe holen muss. Und dann ist es eine gottverdammte Unverschämtheit, mich wegen meines Alters von fast 75 Jahren zu fragen, ob ich denn jemanden hätte, der das installieren kann. Sicher gibt es auch jüngere Leute, die so etwas nicht können. Man könnte ja schlichtweg die Frage anders formulieren, z. B. „Können Sie das selbst installieren oder brauchen Sie Hilfe?“

Das neue Teil ist auf jeden Fall schon unterwegs und soll – lt. DHL – morgen geliefert werden.

Am späten Nachmittag dann wieder unser Spanisch-Treff. Unsere Lehrerin Nora war sehr erkältet, fast ohne Stimme. Aber vor Corona haben wir alle keine Angst.