Mittwoch, 03.07.2019

Heute ist der Geburtstagstag meines schon lange verstorbenen Vaters; er wäre heute 107 Jahre alt, also sehr, sehr unwahrscheinlich, dass er noch leben würde. Aber dass er schon mit 63 Jahren sterben musste, weil meine Erzeugerin nicht den Notarzt anrief (ich könnte sie heute noch dafür erschlagen), das ist schlimm.

Andere Baustelle: Meine Blog-Freundin 19sixty schrieb mir gestern, ob ich denn gar nicht mehr bloggen würde. Natürlich tue ich das. Dann kontrollierte ich meine Seite, und sie zeigte einen Beitrag vom 18.06. an. Seltsam, denn mein Dashboard sagt, dass auch alle weiteren täglichen Beiträge veröffentlicht wurden, und wenn ich über das Dashboard zum Blog gehe, dann sind sie auch da. Also schrieb ich eine Mail an meinen Provider, über den ich ja auch meinen Blog beziehe. Er meldete sich umgehend bei mir, ich richtete ein spezielles Konto für ihn ein, mit dem er sich das selbst anschauen konnte, sagte mir, was zu tun sei. Und nachdem ich das in den Blog-Einstellungen änderte, funktioniert nun alles wieder. Dieser Service arbeitete einwandfrei.

Am Abend noch mit W. gechattet, aber er schaffte es dann leider doch nicht mehr, noch auf ein Bier zu mir zu kommen ☹. Zum Skat war ich nicht, denn mit meinen angeschwollenen Beinen und Füßen fand ich es nicht ratsam, den ganzen Abend Wirtshausstühle warmzuhalten; ich legte lieber zuhause die Beine hoch, das erschien mir sinnvoller.

Gastronomen-Ball annodunnemals

Es fiel mir eine lustige Geschichte ein, die meinem Vater widerfuhr, und über die immer mal wieder, noch viele Jahre lang, gelacht wurde.

Der Hotel- und Gaststättenverein in Bad Kreuznach, veranstaltete (vielleicht veranstaltet er den heute noch) jedes Jahr an Aschermittwoch einen Gastronomen-Ball, damit sich die Bewirter auch mal amüsieren konnten.

Und obwohl mein Vater ein fanatischer Nichttänzer war, gingen meine Eltern jedes Jahr dort hin.

Diese Begebenheit ereignete sich wahrscheinlich in den 50er Jahren:

Am Nebentisch saß ein älterer Herr mit einer sehr jungen Dame. Und die beiden tanzten nie. Was meinem Vater und seinen Freunden natürlich auffiel. Und sie lästerten darüber, aber keiner traute sich, die junge Dame zum Tanzen aufzufordern.

Bis mein Vater sich erbarmte, zum Nebentisch ging, höflich den älteren Herrn fragte, ob er denn mit seiner Tochter tanzen dürfe. Und zur Antwort bekam: „Nein, danke, meine Frau tanzt nicht.“

Damit hatte nun damals niemand gerechnet. Und mein Vater zog sprachlos wieder von dannen ;-).

Heute ist es ja gang und gäbe, dass sich ältere Herren ein junges Mädchen zur Frau nehmen, das ihre Enkelin sein könnte, aber damals …!!!

Heute …

wäre der 106. Geburtstagstag meines Vaters, der leider schon ein paar Wochen vor seinem 63. Geburtstag sterben musste, weil meine Erzeugerin in der Nacht keinen Notarzt rief. Er hatte den 3. Herzinfarkt.

Leider habe ich die genauen Umstände seines Todes erst später erfahren. Sonst hätte ich sicher meine Erzeugerin eigenhändig erschlagen.

Man sagt, dass ein Mensch erst dann wirklich tot ist, wenn niemand mehr an ihn denkt.

Mein Vater wird leben, solange ich lebe! Ich denke oft an ihn und habe auch immer mal in meinen Blogs Geschichten von ihm erzählt – und werde das weiterhin tun.