Umweltschutz – Luftverschmutzung

Also – eigentlich ist bei uns die Luft doch recht in Ordnung, wenn man sie z. B. mit der in Peking oder Delhi vergleicht; wobei ich die in Peking nur aus Filmberichten, die in Delhi jedoch aus eigener Erfahrung kenne. Dort ist es so, dass man das doch etliche Kilometer entfernte, berühmte Tadj Mahal am Morgen fast nicht sieht, so „neblig“ ist es. Luft zum Schneiden. Aber gut, da müssen wir uns kein Beispiel daran nehmen. Aber die dortige Luftverschmutzung rührt nicht von Kraftfahrzeugen her, sondern in erster Linie wird sie wohl verursacht von den vielen tausend kleinen, mit Benzin betriebenen Öfchen, die die meisten Menschen dort benutzen müssen, um sich überhaupt nur irgendetwas Warmes zum Trinken und Essen zuzubereiten, denn wer kann sich schon eine moderne Wohnung leisten? Die „Wohnungen“ in der Altstadt sehen zum Fürchten aus:

Delhi-Altstadt_10


Gut bzw. schlecht, aber es stinkt doch zum Himmel, wenn die deutschen Politiker bei der EU weniger strenge Umweltauflagen für Neuwagen durchsetzen wollten, um „die deutsche Autoindustrie zu schützen“. Und das Kanzleramt hat es geschafft, über den Kopf der Bundesumweltministerin hinweg, die sich – eigentlich – den viel härteren Forderungen z. B. der Skandinavier schon angeschlossen hatte. Ist Frau Merkel eigentlich noch Kanzlerin der deutschen Bürger? Oder ist sie nur die Kanzlerin der deutschen Industrie? 

Und was soll das eigentlich mit der Propagierung von Elektro-Autos?! Auch Strom muss hergestellt werden, und die Herstellung von Strom erfordert ein Vielfaches an Energie, und wird hierzulande meist noch aus fossilen Materialien hergestellt, dank der Industrie, allen voran RWE. Und solange das so ist, können E-Autos nicht der Schlüssel zum Glück sein. Ich – und meine Freunde, wir fänden die Wasserstoff-Lösung viel umweltfreundlicher. Aber dann könnten RWE und Genossen ja keinen Strom verkaufen!

Das ist so, wie es die Aussage einer Bekannten gut veranschaulicht, die Kreuzfahrten für sich entdeckt hat, und der ich erzählte, was für Dreckschleudern die meisten Kreuzfahrtschiffe sind: „Aber unser Schiff ist in Landnähe immer mit Strom gefahren; die Dieselmotoren wurden nur auf offener See benutzt.“ Als wenn die „offene See“ sich nicht auch auf unserem Planeten befinden würde. Bei soviel Dummheit war ich sprachlos.

Umweltschutz

… fängt bei jedem zu Hause an. Am Montag hatte ich wie schon öfter ein Gespräch mit einer langjährigen Bekannten, die zu mir zur Spanisch-Konversation kommt. Diesmal ging es um den Einkauf von Fleisch und Wurst.

Sie schwört da auf Lidl – ich hasse diese Discounter. Ich setze da auf Qualität, angefangen von der Haltung der Tiere bis hin zur Verarbeitung. Und das schmeckt man auch! Und es ist nicht so, dass sie und ihr Mann auf den Pfennig schauen müssten – noch nicht einmal auf den Euro.

Sie meint, dass die doch jeden Tag frisches Fleisch angeliefert bekommen – ich entgegne, dass die Frische des Fleisches aber nichts über die Haltung der Tiere aussagt, besonders, wenn das Fleisch zu Discount-Preisen angeboten wird. 

Sie sagt, dass sie im Ort keinen „richtigen“ Metzger mehr haben – schlecht für sie, aber sie fährt ja auch wegen Spanisch oder zum Shoppen in die City, da könnte sie dann ja auch zu einem guten Metzger gehen, aber da spart sie lieber am falschen Ende.

Ich meine, dass niemand jeden Tag Fleisch essen muss, dass das ein Auswuchs des Wirtschaftswunders war und ist – sie sagt, dass ich doch niemandem vorschreiben könne, wie oft er Fleisch isst.

Daraufhin sage ich, dass ich das auch niemandem vorschreiben will, aber wenn es dieses Billigfleisch nicht gäbe, dann würden viele freiwillig weniger Fleisch essen. Und dann gäbe es auch weniger Gülle und weniger Umweltbelastung. 

Vor einiger Zeit hatten wir diese Umwelt-Diskussion, weil sie und ihr Mann Kreuzfahrten für sich entdeckt haben, und ich hatte gelesen, was für Dreckschleudern die meisten Kreuzfahrtschiffe sind. Daraufhin antwortete sie mir, dass Ihr Schiff in Landnähe nur mit Strom gefahren ist und den Dieselantrieb nur auf freier See benutzt hatte.

Da fällt man doch vom Stuhl bei solch einem Argument – oder liegt der freie Ozean auf einem anderen Stern und ich habe das nicht mitbekommen? Und der Strom muss ja auch selbst hergestellt werden – wahrscheinlich mit Generatoren, die mit Diesel betrieben werden.

Aber meist gebe ich dann auf, denn gegen solche Dummheit ist kein Kraut gewachsen – und auch kein Argument.