Dienstag, 17. August 2021

Da heute bei mir nichts anliegt, berichte ich weiter über meinen Krankenhausaufenthalt.

Aber gleich mal will ich vorausschicken, dass das rein ärztliche Können der dortigen Kardiologen keinen Anlass zu Kritik gibt; es ist die menschliche und soziale Komponente und die Achtung als mündigem Patienten, von der man im Allgemeinen so viel spricht.

Ich erwarte in einem Krankenhaus keine Sterneküche. Aber das Essen sollte doch wenigstens ein bisschen ansprechend, abwechslungsreich und wohlschmeckend sein. Und eben auch auf die Bedürfnisse und Gewohnheiten der Patienten abgestimmt. Aber diesmal kümmerte man sich darum überhaupt nicht. Keiner fragte, ob man bestimmte Sachen nicht essen darf oder kann, sei es wegen Diätvorschriften, wie bei mir Diabetes, oder vielleicht Allergien, oder religiösen Vorschriften, oder Vegetariern/Veganern. Nichts! Nada! Rien! Nur Patienten der höheren Kategorie konnten darüber entscheiden. So sagte es mir eine Krankenschwester, die mit ihren 71 Jahren dort als Aushilfe arbeitete.

Zum Frühstück gab es – jeden Tag – 2 recht dicke Scheiben undefinierbares quadratisches Brot und 1 Brötchen, dazu 1 Scheibe quadratischen undefinierbaren Käse und 1 Scheibe ebensolche Wurst, 1 Päckchen Butter, 1 kleiner Kräuterquark und 1 Päckchen Marmelade. Also ein überaus opulentes Frühstück. Da ich so gut wie nie frühstücke, ließ ich alles zurückgehen.

Zum Mittagessen bekam ich am Freitag sehr weich gekochte Spirelli mit Hackfleischsoße und sonst nichts. Am Samstag servierten sie mir nicht ganz so weich gekochte Spirelli mit Hackfleischsoße, aber es gab dazu ein kleines Schüsselchen Salat, den ich eigentlich gerne gegessen hätte, wenn auch ausnahmsweise nach den Nudeln, da ich wegen meines Zitterns den Salat in den großen Teller geben wollte, aber zum Salat gab es eine abgepackte Joghurtsoße, und ich mag keinen Joghurt.

Zum Abend gab es jeden Tag, und nicht nur während meiner 3 – 4 Tage, wie mir eine Zimmernachbarin sagte, die schon 2 Wochen auf dieser Station war: 2 recht dicke Scheiben undefinierbares quadratisches Brot, dazu 2 Scheiben quadratischen undefinierbaren Käse und 2 Scheiben ebensolche Wurst, 1 Päckchen Butter, 1 Riesen-Essiggurke. Noch nicht mal beim Tee konnte man wählen. Alles nach dem Motto: Vogel friss oder stirb. Am Donnerstag und Freitag aß ich etwas von diesem Fraß, am Samstagabend ließ ich alles zurückgehen.

Ich war schon des öfteren im Krankenhaus, aber so einen Mist habe ich noch nie serviert bekommen.

Und so freute ich mich all die Tage auf zu Hause – und eine einfache Nudelsuppe mit Suppengrün und Markklößchen. 😀

2 Gedanken zu „Dienstag, 17. August 2021“

  1. So miserabel, habe ich es nie erlebt. Meine Eltern (Kassenpatienten) waren mehrmals sowohl im kleinen Stadtkrankenhaus, als auch in der Uniklinik. In allen Fällen konnten sie mittags zwischen zwei Gerichten wählen. Eines davon war vegetarisch. Geschmacklich kann ich es natürlich nicht beurteilen, soll aber „in Ordnung“ gewesen sein.
    Nach Deinem kulinarischen Erlebnis, ist eine Nudelsuppe wahre Sterneküche 😀

    Liebe Grüße

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