Von meiner „Erzeugerin“, wie ich sie auch in meinem Buch nenne, durfte ich nie etwas erwarten. Alles sollte für ihren vergötterten Sohn sein, der sich dann zu Tode soff, was sie aber nie einsehen wollte.
Ich weiß noch, dass es in ihrem Haus mehrere alte Petroleumlampen gab, und mein damaliger Mann und ich baten um eine. Aber wir bekamen zur Antwort, dass alles, was im Haus ist, darin zu bleiben habe, denn das alles gehöre einmal ihrem Sohn.
Mein damaliger zweiter Mann nahm sich Urlaub, um mit meinem Bruder zusammen ihr Haus neu anzustreichen. Erwähnt wurde von ihr immer nur, dass ihr Sohn das getan hat. Dabei brauchte der sich keinen Urlaub zu nehmen, denn er arbeitete damals als Koch saisonal (im Sommer auf Sylt, im Winter in Arosa oder Davos).
Wie gesagt, ich sollte nichts bekommen – und habe es dann doch, da mein Bruder sich an seinem 50. Geburtstag den letzten Schnaps gönnte und meine Erzeugerin dann auch verstarb, ohne ein neues Testament zu hinterlassen.
Nur diese Sch…Krankheit, die bei ihr aber nicht so ausgeprägt war und sich hauptsächlich im Zittern des Kopfes zeigte, hat sie mir vererbt! Darauf könnte ich gerne verzichten! Da kommt mir die Galle hoch!