In dem Buch „Die Grossmoguln“ von Bamber Gascoigne ist zu lesen:
„… all dies erforderte eine erhebliche Zunahme der Beamtenschaft, und die üblichen tragikomischen Possen der Bürokratie waren am Hof der Moguln genauso frustrierend wie anderswo auch.
Bevor ein neuernannter Offizier seine Bezüge erhalten konnte, musste folgende Prozedur durchgeführt werden:
Nachdem der Kaiser die Ernennung vorgenommen hatte und sie in den täglichen Hofbericht eingetragen war, wurde aus diesem ein Auszug angefertigt und von drei Beamten unterzeichnet, bevor er dem Offizier zuging, der die Zweitschriften zu erstellen hatte und eine verkürzte Fassung anfertigen musste, die von vier Beamten signiert und von einem Minister gesiegelt wurde. Die Kurzfassung ging an die Militärbehörde, die nun eine die Truppen des Offiziers beschreibende Urkunde anforderte. Sobald diese vorlag, wurde eine Gehaltsanweisung ausgestellt und in die Akten aller beteiligten Behörden eingetragen, bevor sie an das Finanzministerium ging, wo ein Konto angelegt und dem Kaiser zwecks Genehmigung vorgelegt wurde. Nach der formellen Billigung wurde eine Zahlungsanweisung ausgestellt und der Reihe nach dem Finanzminister, dem Oberbefehlshaber und dem Obersten Zahlmeister unterbreitet. Dieser schrieb die letzte Verfügung aus, die, nachdem sie sechs Leute aus drei Behörden unterschrieben hatten, vom Schatzamt als Vollmacht für die Auszahlung des Gehalts akzeptiert werden konnte.“
Bei dieser Prozedur, in die nach meiner Zählung mehr als 20 Leute involviert waren, drängt sich mir die Frage auf, ob der Mann, der befördert worden war, das alles noch erlebte 😉.
😀 😀 😀 Der Antrag zur Erstellung eines Antrags zur Erstellung eines Antragsformulars 😀
Oder wie in unserer Gemeinde: Etwa 30 Leute im Rathaus an den Schreibtischen, aber nur 2 Arbeiter für die gesamten Grünflächen in der ganzen Gemeinde 🙁
Liebe Grüße
Es hat sich seit dem 16./17. Jh. nichts geändert. 😀
GLG, G.