Religiöses

Ich selbst gehöre keiner Religion an. Aber ich habe Respekt vor allen, und vor allem habe ich Achtung vor den Menschen, die einer Religion angehören, an was auch immer sie glauben. Und entsprechend verhalte ich mich auch, zuhause und besonders auf Reisen ins Ausland.

Ich habe mich beim Besuch eines Nonnen-Klosters in Spanien schon vor dem Altar bekreuzigt und geknickst, aus Achtung vor der älteren Nonne, die uns durch die zugänglichen Räumlichkeiten ihres Klosters führte; die jüngeren Nonnen, die da im Patio Blumen gossen, wurden in die Klausur geschickt.

Selbstverständlich habe ich, wenn der Besuch einer Moschee ansteht, ein Umschlagtuch dabei, mit dem ich meinen Kopf bedecke, trage – wie schon bei anderen Touristinnen erlebt – sowieso keine Hotpants oder/und Trägerhemdchen, und ziehe freiwillig meine Schuhe aus.

Auch in Hindu- und Jain-Tempeln zieht man die Schuhe aus, deshalb wurde auch in den Empfehlungen des Reiseveranstalters die Mitnahme von Wollsocken empfohlen, denn Marmor- und andere Steinböden sind kalt. Außerdem verbeuge ich mich vor den dargestellten Gottheiten, das gebietet mir meine Achtung vor den Gläubigen.

Es schadet mir ja auch nicht, wenn ich das tue. Und auf keinen Fall möchte ich mich wie eine  trampelige und ignorante Touristin verhalten. Aber anderen scheint das nicht wichtig zu sein, leider.

So las ich vor vielen Jahren am Eingang der Kathedrale von Sevilla auf einem Hinweisschild in verschiedenen Sprachen, dass das Betreten der Kathedrale in Badekleidung nicht erwünscht sei. Und von Sevilla ist das Meer noch ein ganzes Ende (ich schätze, so 100 – 150 km) entfernt. Wer geht denn halbnackt in den Kölner Dom!?