Dezember

Das Jahr ward alt. Hat dünnes Haar.

Ist gar nicht sehr gesund.

Kennt seinen letzten Tag, das Jahr.

Kennt gar die letzte Stund.

Ist viel geschehn. Ward viel versäumt.

Ruht beides unterm Schnee.

Weiß liegt die Welt, wie hingeträumt.

Und Wehmut tut halt weh.

Noch wächst der Mond. Noch schmilzt er hin.

Nichts bleibt. Und nichts vergeht.

Ist alles Wahn. Hat alles Sinn.

Nützt nichts, dass man’s versteht.

Und wieder stapft der Nikolaus

durch jeden Kindertraum.

Und wieder blüht in jedem Haus

der goldengrüne Baum.

Warst auch ein Kind. Hast selbst gefühlt,

wie hold Christbäume blühn.

Hast nun den Weihnachtsmann gespielt

und glaubst nicht mehr an ihn.

Bald trifft das Jahr der zwölfte Schlag.

Dann dröhnt das Erz und spricht:

„Das Jahr kennt seinen letzten Tag,

und du kennst deinen nicht.“

(c) Erich Kästner

Zitat zum Wochenende

„Wenn ein Mensch einen Tiger tötet, spricht man von Sport. Wenn ein Tiger einen Menschen tötet, ist das Grausamkeit.“

George Bernard Shaw, * 26.07.1856 in Dublin, Irland, † 02.11.1950 in Ayot Saint Lawrence, England, war ein irischer Dramatiker, Politiker, Satiriker, Musikkritiker und Pazifist, der 1925 den Nobelpreis für Literatur und 1939 den Oscar für das beste adaptierte Drehbuch erhielt.

Zitat zum Wochenende

„Das Spiel ist das einzige, was Männer wirklich ernst nehmen. Deshalb sind Spielregeln älter als alle Gesetze der Welt.“

Peter Bamm (eigentlich Curt Emmrich), * 20.10.1897 in Hochneukirch, heute Jüchen, Rhein-Kreis Neuss, † 30.03.1975 in Zollikon, Kanton Zürich, Schweiz, war ein deutscher Schiffsarzt, Chirurg, Journalist und Schriftsteller.

Zitat zum Wochenende

„Nichts ist so gefährlich wie das Allzumodernsein. Man gerät in Gefahr, plötzlich aus der Mode zu kommen.“

Oscar Wilde (Oscar Fingal O’Flahertie Wills Wilde), * 16.10.1854 in Dublin, † 30.11.1900 in Paris, war ein irischer Schriftsteller, der sich nach Schulzeit und Studium in Dublin und Oxford in London niederließ. Als Lyriker, Romanautor, Dramatiker und Kritiker wurde er zu einem der bekanntesten und – im viktorianischen Großbritannien – auch umstrittensten Schriftsteller seiner Zeit.

Nichts hat sich geändert 😊

„Die Jugend liebt heutzutage den Luxus. Sie hat schlechte Manieren, verachtet die Autorität, hat keinen Respekt vor den älteren Leuten und schwatzt, wo sie arbeiten sollte. Die jungen Leute stehen nicht mehr auf, wenn Ältere das Zimmer betreten. Sie widersprechen ihren Eltern, schwadronieren in der Gesellschaft, verschlingen bei Tisch die Süßspeisen, legen die Beine übereinander und tyrannisieren ihre Lehrer.“

Sokrates (469 – 399 v. Chr.)