Zum Glück ging es mir wieder besser. Judith warf mich mit
einem Telefonabruf aus dem Bett, da sie mich am Abend nicht gehört hatte und
sich Sorgen machte. Das ist auch gut so, dass sich in unserem Haus die Nachbarn
umeinander kümmern.
Mein Magen immer noch nicht ganz in Ordnung, trotzdem am
Abend ins 1. Konzert meiner Abo-Reihe. Als ich im Internet nachlas, was es heute
Schönes zu hören gibt, fiel mir ein Sonntag-Abend-Kammerkonzert auf mit
Harfen-Musik am 01.12., und kurzentschlossen kaufte ich mir ein Ticket.
Normalerweise hole ich mir ja so gut wie immer vor dem
Konzert einen Weißwein und einen Laugenbrezel, aber heute habe ich darauf
verzichtet. Aber nichtsdestotrotz war es ein wunderschönes Konzert. Gut, dass
ich hin bin!
Auf dem Hinweg war die U-Bahn sehr voll –
Feierabendverkehr? Aber ein junger Mann bot mir seinen Platz an, was mich zu
der Überlegung brachte: Sehe ich heute so „alt“ aus oder ist er einer mit einer
guten „Kinderstube“? Ich wollte ihn schon fragen 😉.
Im Konzertsaal hatte ich nette zufällige Nachbarn, d. h. solche, die kein Abo haben, sondern dieses Konzert einzeln gebucht haben. Wir kamen ins Gespräch, sie erzählte mir, dass sie früher – ganz früher – mal Querflöte gespielt hätte, und ich empfahl ihr meinen ehemaligen Musiklehrer. Ich klärte sie und ihren Mann auf, dass diese große Laute, die mitwirkte, eine Theorbe sei, was sie nicht wussten, und wofür sie mich bewunderten, dass ich das weiß. Jetzt sind sie auch schlauer 😉.
Morgen gibt es das heutige Konzert auf hr2-Kultur um 20.05 Uhr zu hören.
Auf der Rückfahrt in der U-Bahn dann nahm mir ein junger Chinese ungeniert den Sitzplatz weg! Was meine gute Meinung über die Höflichkeit und Hilfsbereitschaft von Ausländern älteren Menschen gegenüber etwas relativierte.