Mittwoch, 2. Dezember 2020

Am Morgen brachte DHL den bestellten Cava; den, den ich vertrage.

Ich war kurz nach Mittag bei meiner Friseurin. Sie und ihr Mann bekamen die letzte Flasche des mir nicht bekömmlichen Cavas.

Judith meint heute, wir sollten doch nicht selbst kochen an Heiligabend, sondern uns dann etwas bringen lassen. Schaun wir mal!

Für den Nachmittag bestellte ich wieder mal bei tegut ein paar Sachen.

Bei dem Lieferdienst der Metro funktioniert nun schon seit Wochen das Portal nicht, angeblich „under construction“. So lange? Kommt mir irgendwie komisch vor. Pleite? Genau so ist es, wie ich nun im www erfuhr. Und dabei hatte ich letzte Woche noch einige Sachen der Metro hoch gelobt im Freundeskreis. Na gut, na schlecht, nicht zu ändern.

Am Abend war W. noch kurz bei mir. Er musste aber bald wieder los, denn er hatte für seine Kirchengemeinde noch eine Website zu bearbeiten.

Donnerstag, 26.12.2019

Früher, in meiner Kindheit, verliefen der Heilige Abend und Weihnachten viel, viel bescheidener als heutzutage. Normalerweise ernährten wir uns weitgehend autark, denn ich wuchs auf dem Land auf, seit Generationen wurde Landwirtschaft und Weinbau betrieben, es wurden Schweine gemästet – und geschlachtet, zu ganz besonderen Ereignissen, wie meiner Konfirmation, auch mal ein Rind; die wurden aber normalerweise als Zugtiere verwendet, lieferten Milch, die an die Molkerei geliefert wurde, von der wir dann Butter erhielten. Zeitweise hatten wir Ziegen, deren Nachwuchs im Frühjahr bewundert, mit uns Kindern fotografiert … und dann geschlachtet und gegessen wurde.

Heiligabend abends war unsere Gaststätte ausnahmsweise geschlossen, aber schon am 1. Weihnachtsfeiertag war sie wieder geöffnet.

Für das Abendessen an Heiligabend wurde ausnahmsweise in der nahegelegenen Kleinstadt in einem „Delikatessengeschäft“ eingekauft, und zwar reichlich Fleischsalat und für jeden eine Scheibe gekochten Schinken, Dinge, die heute selbstverständlich sind, über die sich die meisten keine Gedanken machen. Ich normalerweise auch nicht – außer an Heiligabend.

Natürlich gab es Geschenke: Die Puppe bekam ein neues Kleid, und meist gab es ein neues Kartenspiel, mit dem sich die ganze Familie den Abend über vergnügte. Mein Vater bekam u. a. ein kleines Stück Räucheraal, heute würde man sagen, es war „für einen hohlen Zahn“, das er dann noch mit mir teilte, denn fast alles, was meinem Vater schmeckte, das schmeckte auch mir 😉.

Es war nicht so, dass wir arm waren, im Verhältnis zu Tagelöhner-Familien z. B. ging es uns auch damals schon sehr gut, aber die Konsum-Gesellschaft war noch nicht erfunden worden. Und vielleicht wäre es besser gewesen, sie wäre das auch nie.

Weihnachten – annodunnemals

Als ich noch ein Kind war, waren die Geschenke bei weitem nicht so großartig, wie sie es heutzutage oft sind:

Die Puppe bekam ein neues Kleid, es gab ein neues Spiel, das die ganze Familie gleich ausprobierte; die Märklin-Eisenbahn war nicht für den Sohn, sondern viel eher für den Vater gekauft worden, der sich damit einen Kindheitstraum erfüllt hatte. Und ich zankte mich mit meinem Bruder darum, wer denn die Züge fahren lassen durfte ?, was sich ganz und gar nicht gehörte, denn ich war ein Mädchen, und die hatten gefälligst mit ihren Puppen und nicht mit Eisenbahnen zu spielen!

Heiligabend war der einzige Abend im Jahr, an dem unsere Gaststätte geschlossen blieb und unsere Familie Zeit für sich hatte, das hatte mein Vater durchgesetzt. Genauso war es sein Verdienst, dass wir Kinder nicht mehr so lange aufs Christkind warten mussten.

Ich kann mich noch erinnern, dass wir in meiner frühen Kindheit zuerst in der Küche zu Abend aßen, und erst danach klingelte das „Christkind“, wir durften in die warme Stube und unsere Geschenke auspacken. Später dann fand das Abendessen erst nach dem Geschenkeauspacken in der „guten Stube“ statt.

Es gab in meiner Kindheit immer das gleiche, damals ganz besondere, Abendessen an Heiligabend: In einem Feinkostgeschäft der nahe gelegenen Kleinstadt war Fleischsalat gekauft worden, und beim Metzger für jeden eine Scheibe Kochschinken. Heute sind dies ganz alltägliche Dinge, die man einfach so mal vom Metzger mitbringt, aber damals …, zumal normalerweise nur solche Dinge auf den Tisch kamen, die wir selbst erzeugt hatten.

Ach ja, und mein Vater bekam jedes Jahr ein kleines Stück Räucheraal, den er sehr mochte, vielleicht so ca. 5 cm davon, also etwas „für den hohlen Zahn“, und den teilte er auch noch mit mir ?.

Es ist gut, dass diese sehr sparsamen Zeiten mittlerweile für die meisten von uns Geschichte sind; obwohl man manche Leute immer mal wieder daran erinnern sollte, damit sie das zu schätzen wissen, was sie heutzutage haben.

Ich hoffe, dass alle meine Leser einen schönen Heiligabend und 1. Weihnachtstag verbringen konnten, friedlich, ohne Zank und Streit.