Montag, 12. September 2022

Das Zerwürfnis mit Helga aus Kiel beschäftigt mich sehr. Vor allem die Tatsache, dass sie all die Zeit über, in der ich doch mehrmals bei ihr war, ganz anders redete als nun, nachdem ich ihr sagte, dass sie mich sehr verletzt habe mit ihren Äußerungen.

Damals sagte sie, dass sie sich mit mir so gut unterhalten könne wie mit keinem/-r Anderen, dass meine Anwesenheit in ihrem Haus für sie ganz entspannt ablaufe, anders als selbst bei ihren Kindern oder Enkeln, und nun sagt sie genau das Gegenteil:

„Wir sind sehr verschieden, haben natürlich sehr verschiedene An- und Einsichten zum Leben. Wirklich Freundinnen könnten wir darum kaum werden.“ Und dass sie mir aufgrund meines Übergewichtes weder Respekt noch Achtung entgegenbringen könne.

Ich weiß, dass ich das einfach abhaken sollte, aber es fällt mir schwer, dies mit so einer Lüge zu tun. Ich bin ein ehrlicher Mensch, und wenn ich etwas sage, dann meine ich das auch so. Jetzt verstehe ich erst so richtig, was W. meinte, als er genau das sagte, warum er mich so mag: Dass ich nicht nur irgendwas daherrede, sondern auch selbst danach handele. Das sollte mir ein Trost sein.

Wochenende, 10./11. Sept. 2022

Samstag war wieder meine Perle da.

In der Nacht hat es wieder geregnet. Gut so!

Sonntag habe ich am Nachmittag länger mit Dennis, dem Freund und Fagottisten telefoniert. Ich kondolierte ihm, denn er ist auch Engländer. 😀

Dann noch mit W. gechattet, der z. Z. einen Kurzurlaub in Südtirol macht.

Also ein sehr ruhiges Wochenende.

Zitat zum Wochenende

„Der Mensch ist erst wirklich tot, wenn niemand mehr an ihn denkt.“

Bertolt Brecht (Eugen Berthold Friedrich Brecht), * 10.02.1898 in Augsburg, † 14.08.1956 in Ost-Berlin, war ein einflussreicher deutscher Dramatiker, Librettist und Lyriker des 20. Jh. Seine Werke werden weltweit aufgeführt. Er hat das epische Theater bzw. „dialektische Theater“ begründet und umgesetzt.

Freitag, 9. September 2022

Mittwochabend beim Tabletten-Richten hatte ich festgestellt, dass ein Medikament nicht geliefert worden war. Also rief ich gestern Morgen bei meiner Apotheke an. Ich hatte Recht, es war verordnet worden (hätte ja auch sein können, dass ich oder die Arzthelferin es vergessen hätten), und es wurde gestern Nachmittag nachgeliefert. Also alles in Ordnung.

Das Konzert am Abend war sehr schön, es gefiel uns beiden sehr gut. Ich konnte sogar hinterher noch kurz mit dem Solo-Fagottisten sprechen. 😀 Die Organisation für Leute mit Rollator (oder Rollstuhl) ist vorzüglich: Vom Eingang aus wurden wir von einem Herrn durch das Haus geleitet und landeten schließlich am Fuß des Zuschauerraumes – und wir setzten uns gleich in die erste Reihe. Das war sicher auch für uns das Beste, so musste ich den Rollator nicht zusammenfalten. Und nach Ende des Konzertes wurden wir wieder abgeholt. Eigentlich sollte das Konzert nur 1 Std. dauern, aber es waren dann doch 1 ½ Std. Hatten wir zu viel Applaus gegeben, oder hatte der Dirigent ein langsameres Tempo vorgegeben? Wie auch immer.

Bei dem Gang durch das Sendehaus erfuhren wir, dass es ursprünglich als Ersatz für das Bundeshaus in Bonn gebaut worden war, dass aber Herr Adenauer nicht aus Bonn wegwollte.

Schon aus der U-Bahn dann las ich im Vorbeifahren, dass Charles nun König sei, deshalb schaltete ich zu Hause gleich die Nachrichten an.

Mittwoch, 7. September 2022

Am Morgen bekam ich Post von Helga, und ich kann sagen, dass ich mit meinem Brief an sie alles richtig gemacht habe. Sie gab zu, dass sie ein Problem mit übergewichtigen Menschen hat, und dass wir deshalb nie Freundinnen sein könnten. Wie oberflächlich und intolerant ist das denn?

😀 Judith und ich haben daraufhin beschlossen, dass wir auch nicht mehr befreundet sein können, denn sie wälzt sich des Nachts immer in ihrem Bett herum, während ich ganz ruhig schlafe. 😀

Heute sind angekommen: meine beiden Perückenhalter, noch ein Lomo vom Iberischen Schwein, diesmal klassisch mit geräuchertem Paprika, und ein kleiner weißer Teppich, den ich über einen Fleck im Teppichboden legte, der von der Teppichbodenreinigung stammt. ☹

Dienstag, 6. September 2022

Am Mittag mit Elli zu Nico. Sie fühlt sich nicht wohl mit dem Rollator, schade!

Nach einem kurzen Mittagsschlaf kamen dann meine bestellten Getränke.

Irgendwie beschäftigte mich aber immer noch der Brief an Helga. Zumindest habe ich einen passenden Zug gefunden für die Rückreise.

W. und ich hatten einen schönen Abend.

Jetzt gleich werde ich auch den Brief an Helga versenden.

Montag, 5. September 2022

Heute wieder ein ganz ruhiger Tag. Ich erledigte ein paar Dinge, die liegengeblieben waren, und natürlich beschäftigte mich weiterhin die Angelegenheit mit Helga. Aber ich bin immer noch davon überzeugt, dass ich da nicht einfach mehr zu ihr hin könnte, um bei ihr zu wohnen; dafür steht zu viel zwischen uns, was nicht mehr zu reparieren ist.

Das mit den Zügen von HH nach F ist gar nicht mehr so einfach, denn die meisten fahren wegen Bauarbeiten gar nicht mehr bis F-Hbf, ich muss da Alternativen suchen.

Wochenende, 03./04. Sept. 2022

Ich habe einen Brief aufgesetzt an meine „Freundin“ Helga in Kiel. Ich werde „Plan B“ verfolgen, d. h. den PCR-Test werde ich montags hier machen lassen in einer Klinik (da kümmere ich mich drum, wenn ich Ende des Monats den Termin beim Angiologen habe), werde dann Dienstagnacht nach Kiel fahren, so dass ich Mittwochmorgen frühzeitig in der UKSH einchecken kann. Von Freitag auf Samstag werde ich in einem Hotel übernachten; da drängelt mich dann nichts bei der Entlassung aus der Klinik, und am Samstag werde ich wieder zurückfahren. Sicher wird mich auch Judith dann gerne am Hbf in Empfang nehmen. 😀

Endlich mal wieder meine sogenannten „Entlastungsleistungen“ bei der Pflegekasse geltend gemacht, nun für das 2. Quartal d. J.

Elli rief am Sonntagmorgen an, um sich nochmal zu vergewissern, ob das denn klappt am Dienstagmittag mit dem gemeinsamen Essen beim Italiener, wo sie dann meinen Rollator ausprobieren möchte. Ich muss daran denken, dass ich dann zumindest meinen Gehstock mitnehme. 😉 Ich hätte ja gar nichts dagegen, wenn Elli meinen Rollator mitbenutzen würde, damit sie wenigstens manchmal rauskommt. Wir könnten uns ja absprechen, und so oft gehe ich ja auch nicht raus.