Religion …

ist eigentlich nicht so mein Ding, aber – ich achte alle und vor allem die Leute, die glauben. Wie schon der Pfarrer, der mich konfirmierte, im Pfarrunterricht sagte: „Mir ist ein gläubiger Muslim lieber als ein scheinheiliger Christ.“ Er war auch gut befreundet mit meinem atheistischen Vater, mit dem er (nach seiner Pensionierung) oft und lange sprach; natürlich bei einem Glas Wein oder zwei 😉.

Wie gesagt: Ich achte alle Religionen, und ich verhalte mich in Kirchen, Gotteshäusern, Tempeln, Synagogen, Moscheen so, wie es sich gehört bzw. so, dass sich die Gläubigen der jeweiligen Religion nicht missachtet fühlen.

Ich habe schon in hinduistischen Tempeln der jeweiligen Gottheit meinen Respekt erwiesen, mich in Moscheen „züchtig bedeckt“ (im Gegensatz zu anderen Dämchen, die meinten, in Shorts und Trägershirt hineinzukommen), mich in buddhistischen Tempeln vor Buddha verneigt; mein Mann hat immer, wenn wir jüdische Friedhöfe oder Synagogen besuchten, eine Kipa getragen, ich habe in Dallas/Tx, wo ich im dortigen Jugendamt arbeitete, an Gottesdiensten der Mennoniten teilgenommen, usw.

Aber Christen ignorieren sogar die eigenen Werte; am Eingang der Kathedrale in Sevilla war vor Jahren ein Schild angebracht, auf dem vermerkt war, dass man doch gerne auf Leute verzichtet, die die Kathedrale in Badekleidung betreten möchten. Ich gehe davon aus, dass das schon passiert war, denn wie sonst käme so ein Hinweis zustande.

Ich hätte mich auch an Fastnacht, Karneval, wie auch immer, z. B. nie als Nonne verkleidet.

Ich würde nie, nie, nie, eine Religion oder ihre Anhänger verhonepiepeln, so wie es mit den Mohammed-Karikaturen bei „Charlie-Hebdo“ geschah.

Ich kann den Zorn von Muslimen über solche Dinge verstehen. Natürlich aber nicht die fürchterlichen Attentate gutheißen, die deshalb geschahen. Denn auch der Islam ist eigentlich eine friedliche Religion; und solche Leute haben ihre eigene Religion nicht verstanden.

Ich glaube, dass unsere Welt wenigstens ein bisschen friedlicher sein könnte, wenn jeder den anderen achten, und sich auch mal mit den Gefühlen Andersgläubiger auseinandersetzen würde.

2 Gedanken zu „Religion …“

  1. Mir ist es vollkommen egal, ob jemand glaubt und woran. Jeder soll es so halten, wie er selbst es möchte. Ich akzeptiere es. Einzig der Charakter eines Menschen ist maßgebend.

    Liebe Grüße und ein gutes neues Jahr.

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